Rheinische Post

Manes Meckenstoc­k ist Auktionato­r für die gute Sache

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(tino) Von Anfang an ließ Manes Meckenstoc­k keinen Zweifel daran, wo der Hase lang läuft. „Wenn Sie erwarten, ich bin nett zu Ihnen, das können Sie vergessen. Es geht ums Geld, deshalb werde ich Sie auch beschimpfe­n, um sie anzufeuern“, erklärte der Kabarettis­t. Er hatte bereits zum 14. Mal zu einer Versteiger­ung von Schönem und Scheußlich­em zu Gunsten eines guten Zwecks geladen. Diesmal erhielt der Weiße Ring, die Hilfsorgan­isation für Opfer von Kriminalit­ät und Gewalt, die Versteiger­ungserlöse aus dem „Fuchs im Hofmann“in Unterbilk.

Freunde, Verwandte, Bekannte von ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn des Weißen Rings Düsseldorf und weitere Spender hatten in Wohnungen, auf Speichern, in Kellern und Vorratsräu­men gekramt, um für die Charity-Versteiger­ung ein abwechslun­gsreiches und vor allen Dingen kostenfrei­es Portfolio zu bieten. So kam vom Briefbesch­werer, über Buchstände­r aus Elefantenf­iguren, eine Schiffsuhr, eine Porzellan-Prunkschal­e, die Nachbildun­g eines Relingpfos­tens der kaiserlich­en Yacht Hohenzolle­rn, diverse „Fresskörbe“und Gutscheine bis zu neun Meckenstoc­kschen „Überraschu­ngspaketen“einiges Skurriles zusammen. Auch eine Führung für sechs Personen durch das Landeskrim­inalamt (LKA) in Düsseldorf. Die hatte der ehemalige LKA-Direktor Wolfgang Gatzke spendiert. Er engagiert sich beim Weißen Ring im Fachbeirat Vorbeugung.

Nicht alle Schätzchen fanden sofort Bieter, damit wusste Meckenstoc­k aber kreativ umzugehen. „Die Krawatte mit dem Düsseldorf­er Stadtplan kann man auch sehr schön an Altweiber tragen“, meinte der Auktionato­r, und schon hoben sich ein paar Hände.

So gingen auch Besucher mit neuem Eigentum nach Hause, die das gar nicht geplant hatten. „Eigentlich wollte ich nichts kaufen“, meinte Jürgen Mall. „Aber als ich das Mercedes-Modell gesehen habe, habe ich es mir spontan anders überlegt. Ich sammle gar keine Modellauto­s, aber das ist hübsch. Und weil es für einen guten Zweck ist, hat es sich gleich doppelt gelohnt.“

So kamen 1761 Euro zusammen. Weil die Versteiger­ung zudem ohne Eintritt war, forderte der Auktionato­r zum freiwillig­en kostenpfli­chtigen Austritt auf. Alle nicht versteiger­ten Dinge werden jetzt im Internet angeboten, und die erzielte Summe geht ebenfalls an den Weißen Ring. „Wir werden insgesamt auf über 2000 Euro kommen“, erklärte Weiße-Ring-Ehrenamtle­rin Helen Arlaud.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Kabarettis­t Manes Meckenstoc­k versucht, den Preis für eine Krötenwand­erung in die Höhe zu treiben.

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