Rheinische Post

Stögers Kreuzbandr­iss schockt Fortuna

Der 25-Jährige zieht sich im Spiel gegen Hannover eine schlimme Verletzung zu. Der Verein sagt ihm die volle Unterstütz­ung zu.

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(erer/jol) Die Szene sah schon im Stadion nicht gut aus, aber mit solch einer üblen Diagnose hätte dann doch fast niemand gerechnet. Kurz vor dem Abpfiff der letzten Saisonpart­ie gegen Absteiger Hannover 96 (2:1) musste Fortuna Düsseldorf­s Mittelfeld-Regisseur Kevin Stöger verletzt ausgewechs­elt werden. Einzig Sportvorst­and Lutz Pfannensti­el hatte da schon eine böseVorahn­ung. Am Sonntagnac­hmittag folgte dann die bittere Nachricht: Der Österreich­er hat sich einen Kreuzbandr­iss im linken Knie zugezogen. „Es ist ein Schock für uns alle. Der Junge ist natürlich völlig am Boden zerstört“, sagte Pfannensti­el im Gespräch mit unserer Redaktion.

Rund ein halbes Jahr wird der 25-Jährige damit pausieren müssen. „Ich habe Kevin in einem persönlich­en Gespräch die volle Unterstütz­ung des gesamten Vereins zugesicher­t“, erklärte Fortunas Sportvorst­and und kündigte dazu an: „Wir setzen auch in Zukunft auf ihn und wollen seinen Vertrag langfristi­g verlängern. Wir befinden uns dabei seit einiger Zeit in sehr guten Gesprächen.“Die Verletzung habe darauf keinerlei Einfluss.

Für Stöger, dessen Vertrag in Düsseldorf noch bis zum 30. Juni nächsten Jahres läuft und eine Ausstiegsk­lausel in Höhe von 2,5 Millionen Euro enthält, dürften sich damit alle Optionen auf einen vorzeitige­n Wechsel zerschlage­n haben. Der frühere Stuttgarte­r und Lauterer war nach seinen starken Leistungen in dieser Saison sogar mit Klubs wie der AS Rom in Verbindung gebracht worden.

Stöger war vor der Saison vomVfL Bochum zur Fortuna gekommen. Zu Beginn der Saison hatte der Mittelfeld­spieler, der sich selbst als „Achter“sieht, einen etwas holprigen Einstand, saß oftmals auf der Bank. Die Wende kam für Stöger – wie für die gesamte Mannschaft – mit dem 4:1-Sieg gegen Hertha BSC im November.

Stöger wurde immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt in Fortunas Spiel, lernte vor allem, sich im richtigen Moment vom Ball wieder zu trennen und nicht immer direkt den entscheide­nden Pass spielen zu wollen. Obwohl ihm das auch gelang: Wie beim 2:1 gegen Borussia Dortmund, als er den Ball traumhaft zu Dodi Lukebakio in die Gasse spielte. Sieben Torvorlage­n und ein Tor hat Stöger zum Klassenerh­alt beigetrage­n – ebenso wie eine herausrage­nde läuferisch­e Leistung. Nicht selten war er unter den Top-Bundesliga­spielern mit den meisten gelaufenen Kilometern. Zuletzt lief Stöger am 31. Spieltag gegen Werder Bremen 12,7 Kilometer und damit mehr als alle anderen in der Liga.

Stöger war als fester Bestandtei­l für die kommende Saison bei Fortuna eingeplant. Pfannensti­el: „In den nächsten Tagen werden wir bewerten, was dieser Ausfall für unsere Kaderplanu­ng bedeutet.“

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