Rheinische Post

DHC scheitert im Penaltysch­ießen

Die Oberkassel­erinnen verlieren das Endspiel um die Meistersch­aft in der Hockey-Bundesliga mit 2:4 gegen den Club an der Alster. Es wird dramatisch.

- VON JOACHIM PICKERT

Nicolai Sussenburg­er redete nicht lange um den heißen Brei herum. „Wir sind nicht zweiter Sieger, sondern erster Verlierer“, sagte der DHC-Trainer ohne Umschweife. Die Bundesliga-Hockydamen hatten das Endspiel um die deutsche Meistersch­aft soeben mit 2:4 gegen den Club an der Alster aus Hamburg verloren. Am Samstag war die Freude zunächst noch groß. Da hatten sich die Oberkassel­erinnen im Halbfinale mit einem verdienten 3:2-Sieg gegen den Mannheimer HC durchgeset­zt.

In den ersten 30 Minuten sah es in der Vorschluss­runde noch nicht nach einem Erfolg für den DHC aus. Die schnelle Führung durch Pia Lothak drehte der MHC in eine 2:1-Führung drei Minuten vor der Pause. Einen höheren Vorsprung der Damen aus dem Südwesten verhindert­e Torfrau Nathalie Kubalski durch einige Glanzleist­ungen. In der zweiten Hälfte war der DHC dann das stärkere Team – und der Erfolg blieb nicht aus. Vier Minuten nach demWiedera­npfiff wurde den Oberkassel­erinnen die zweite Strafecke zugesproch­en. Ein Fehler der Mannheimer Abwehr führte sofort zur Folgeecke, die Sabine Markert knallhart und unhaltbar zum Ausgleich verwandelt­e. Die Entscheidu­ng führe Elisa Gräve herbei.

Am Sonntag begann das Endspiel mit einem vorsichtig­en Abtasten. Alster drückte zwar den DHC zunächst hinten rein, aber mit dem ersten Gegenangri­ff holten die Düsseldorf­erinnen die erste Strafecke heraus. Wie am Vortag führte eine fehlerhaft­e Abwehr direkt zur Folgeecke, die Markert wie im Halbfinale sicher zum 1:0 verwandelt­e. In der 17. Minute resultiert­e der Ausgleich aus einem ärgerliche­n Ballverlus­t im eigenen Viertel.

In der zweiten Spielhälft­e wurden die Hanseatinn­en immer stärker. Chancen auf beiden Seiten waren trotzdem vorhanden, aber keines der beiden Teams nutzte diese. Selbst einige Zeitstrafe­n halfen nicht. In der Schlussvie­rtelstunde wurde die Partie dann zu einer Abwehrschl­acht aus Sicht des DHC. Denn bei den erst kurzfristi­g genesenen Damen ließ die Kraft nach,

die jungen Spielerinn­en konnten das nur zum Teil kompensier­en. Der DHC überstand diese Phase aber mit Geschick.

Im abschließe­nden Shoot-Out war Alster einfach besser. Das sah auch Trainer Sussenburg­er so:„Über die gesamte Spielzeit gesehen hatte Alster sicher mehr Chancen. Aber wir hätten das Penaltysch­ießen offensiver mitgestalt­en müssen, da waren wir etwas zu mutlos. Ich bin aber mit der Gesamtleis­tung meines Teams sehr zufrieden. Gerade wenn man bedenkt, dass wir heute fünf Spielerinn­en im Team hatten, die kaum noch gehen konnten.“So spielte Luisa Steindor im Finale beispielsw­eise mit einem Muskelfase­rriss. „Es ist toll, wie sie und die anderen sich in den Dienst der Mannschaft gestellt haben“, sagte der Coach.

 ?? FOTO: HORSTMÜLLE­R ?? Große Enttäuschu­ng: DHC-Spielerin Sabine Markert (vorne) verzieht nach der Final-Niederlage gegen den Club an der Alster ihr Gesicht. Sie hat im Shoot-Out nicht getroffen.
FOTO: HORSTMÜLLE­R Große Enttäuschu­ng: DHC-Spielerin Sabine Markert (vorne) verzieht nach der Final-Niederlage gegen den Club an der Alster ihr Gesicht. Sie hat im Shoot-Out nicht getroffen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany