DHC scheitert im Penaltyschießen
Die Oberkasselerinnen verlieren das Endspiel um die Meisterschaft in der Hockey-Bundesliga mit 2:4 gegen den Club an der Alster. Es wird dramatisch.
Nicolai Sussenburger redete nicht lange um den heißen Brei herum. „Wir sind nicht zweiter Sieger, sondern erster Verlierer“, sagte der DHC-Trainer ohne Umschweife. Die Bundesliga-Hockydamen hatten das Endspiel um die deutsche Meisterschaft soeben mit 2:4 gegen den Club an der Alster aus Hamburg verloren. Am Samstag war die Freude zunächst noch groß. Da hatten sich die Oberkasselerinnen im Halbfinale mit einem verdienten 3:2-Sieg gegen den Mannheimer HC durchgesetzt.
In den ersten 30 Minuten sah es in der Vorschlussrunde noch nicht nach einem Erfolg für den DHC aus. Die schnelle Führung durch Pia Lothak drehte der MHC in eine 2:1-Führung drei Minuten vor der Pause. Einen höheren Vorsprung der Damen aus dem Südwesten verhinderte Torfrau Nathalie Kubalski durch einige Glanzleistungen. In der zweiten Hälfte war der DHC dann das stärkere Team – und der Erfolg blieb nicht aus. Vier Minuten nach demWiederanpfiff wurde den Oberkasselerinnen die zweite Strafecke zugesprochen. Ein Fehler der Mannheimer Abwehr führte sofort zur Folgeecke, die Sabine Markert knallhart und unhaltbar zum Ausgleich verwandelte. Die Entscheidung führe Elisa Gräve herbei.
Am Sonntag begann das Endspiel mit einem vorsichtigen Abtasten. Alster drückte zwar den DHC zunächst hinten rein, aber mit dem ersten Gegenangriff holten die Düsseldorferinnen die erste Strafecke heraus. Wie am Vortag führte eine fehlerhafte Abwehr direkt zur Folgeecke, die Markert wie im Halbfinale sicher zum 1:0 verwandelte. In der 17. Minute resultierte der Ausgleich aus einem ärgerlichen Ballverlust im eigenen Viertel.
In der zweiten Spielhälfte wurden die Hanseatinnen immer stärker. Chancen auf beiden Seiten waren trotzdem vorhanden, aber keines der beiden Teams nutzte diese. Selbst einige Zeitstrafen halfen nicht. In der Schlussviertelstunde wurde die Partie dann zu einer Abwehrschlacht aus Sicht des DHC. Denn bei den erst kurzfristig genesenen Damen ließ die Kraft nach,
die jungen Spielerinnen konnten das nur zum Teil kompensieren. Der DHC überstand diese Phase aber mit Geschick.
Im abschließenden Shoot-Out war Alster einfach besser. Das sah auch Trainer Sussenburger so:„Über die gesamte Spielzeit gesehen hatte Alster sicher mehr Chancen. Aber wir hätten das Penaltyschießen offensiver mitgestalten müssen, da waren wir etwas zu mutlos. Ich bin aber mit der Gesamtleistung meines Teams sehr zufrieden. Gerade wenn man bedenkt, dass wir heute fünf Spielerinnen im Team hatten, die kaum noch gehen konnten.“So spielte Luisa Steindor im Finale beispielsweise mit einem Muskelfaserriss. „Es ist toll, wie sie und die anderen sich in den Dienst der Mannschaft gestellt haben“, sagte der Coach.