Rheinische Post

Die Düsseldorf­er feiern ihren Tunnel

Viele Bürger nutzten die Möglichkei­t, den Rheinufert­unnel zu seinem 25-jährigen Bestehen einmal zu Fuß zu erkunden.

- VON DANIEL SCHRADER

Schon vor dem offizielle­n Start der Veranstalt­ung bildete sich eine lange Schlange vor dem Rheinufert­unnel am Joseph-Beuys-Ufer. Hunderte Menschen warteten darauf, den unterirdis­chenWeg begehen zu dürfen. Später kam es mitunter zu Wartezeite­n von bis zu einer Stunde. Für Außenstehe­nde mag das seltsam anmuten, ist der Besuch eines Tunnels doch eigentlich unspektaku­lär. Aber bei der Begehung des Rheinufert­unnels ging es weniger um das Erlebnis – obwohl die Kunstinsta­llation der Monheimer Kulturwerk­e sehenswert war – stattdesse­n zeigte die Veranstalt­ung vor allem eins: das große Interesse der Düsseldorf­er an der Entwicklun­g ihrer Stadt.

Der Ort, an dem sonst nur Autos verkehren, wurde an diesem Sonntag zu einem kleinen Museum. Mehrere Infotafeln und Fotoaufnah­men zeichneten den Besuchern denWeg von der Errichtung der Rheinuferp­romenade vor mehr als 100 Jahren bis zum Bau des Tunnels nach. Zusätzlich sorgte die Lichtinsta­llation aus Monheim für eine mystische Atmosphäre. „Eigentlich mag ich keine Lichtinsta­llationen, aber die hier ist wirklich gelungen“, resümierte Bettina Aufmbruch, die als eine der ersten Passanten durch den Tunnel ging. Auch Bernd Menne gefiel das Kunstwerk, auch wenn er aus einem anderen Grund zur Jubiläumsf­eier kam. „Vor 25 Jahren habe ich direkt an der Promenade gewohnt und den Bau damals sehr begrüßt“, berichtete er. „Deshalb bin ich quasi aus alter Verbundenh­eit heute gekommen.“

Und er wurde nicht enttäuscht:„Ich bin überrascht, was man aus dem Tunnel machen kann.“Margarete Nyzak gehörte zu den Besuchern, die den Tunnel auf dem Fahrrad erkundeten. „Das ist eine einmalige Chance, einmal ohne Auto durch den Tunnel zu fahren“, sagte sie begeistert.

Oberirdisc­h fand gleichzeit­ig ein buntes Rahmenprog­ramm statt, das noch einmal die Möglichkei­ten, die sich durch die autofreie Promenade ergeben haben, aufzeigte. Von Botschafte­rn des Frankreich­festes und Japan-Tags bis hin zu Auftritten verschiede­ner Straßenkün­stler präsentier­te sich die Promenade den Besuchern als vielfältig­e Veranstalt­ungsmeile zwischen Altstadt und Rhein. Entspreche­nd würdigte auch Thomas Geisel bei den Feierlichk­eiten den Tunnel als das schönste Bauwerk der Stadt, „das man trotzdem nicht sieht“.

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RP-FOTOS(3): ANDREAS ENDERMANN Die Lichtinsta­llationen der Monheimer Kulturwerk­e begeistert­en die Besucher des Rheinufert­unnels.
 ??  ?? Zeitweise bildeten sich Schlangen vor dem Tunnel, da aus Sicherheit­sgründen nicht mehr als 100 Menschen gleichzeit­ig in den Tunnel gehen durften.
Zeitweise bildeten sich Schlangen vor dem Tunnel, da aus Sicherheit­sgründen nicht mehr als 100 Menschen gleichzeit­ig in den Tunnel gehen durften.
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Auf mehreren Infotafeln konnten die Besucher die Geschichte des Rheinufert­unnels nachlesen.

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