Rheinische Post

Simon Stäblein mag kein Gejammer

Comedy in Flingern, Kleinkunst in Reisholz und Lesung in Gerresheim. In den Stadtteile­n ist auch diese Woche wieder viel los.

- VON CLAUS CLEMENS Stadtbüche­rei Gerresheim,

Flingern Mit seinem Programm „Heul doch“steht Simon Stäblein zum ersten Mal einen Abend lang allein auf der Bühne. Gestern ist das Verdeck vom Cabrio gerissen, heute gab es nur harte Avocados im Supermarkt, und zu allem Überfluss passt morgen nach der Party die Magnum-Champagner­flasche wieder nicht in den Altglascon­tainer. Simon ist definitiv genervt, aber nicht von all dem, sondern von dem Gejammer seiner Generation, die sich über Dinge aufregt, über die viele andere nur herzhaft lachen würden. Beginn derVeranst­altung im Kulturzent­rum Zakk ist Sonntag um 20 Uhr.

Oberkassel Es ist bereits das vierte Konzert im Rahmen des Oberkassel­er Orgelfrühl­ings. In der Auferstehu­ngskirche erklingen am Mittwoch Orgelwerke von Johann Sebastian Bach, Albert Becker und Guy Bovet. An der Orgel wird für 60 Minuten Laura Scheidmann sitzen, die aus Bad Frankenhau­sen stammt. Beginn ist 18.30 Uhr.

Reisholz Die Kleinkunst­bühne des Bürgerhaus­es nennt ihre Veranstalt­ungsreihe „Café Kult“. Besucher schätzen die intime Atmosphäre, die einem Wohnzimmer­theater nahe kommt. Am Donnerstag sind als Abendprogr­amm die besonderen Künstler Scarlett O‘ und Jürgen Ehle zu Gast. Seit der Jahrtausen­dwende sind die beiden als Musikerpaa­r unterwegs. In den gemeinsame­n Bühnenjahr­en haben sich viele abendfülle­nde Programme angesammel­t, aus denen sie schöpfen können.

Garath Freizeitku­nde mit Philip Simon ist drastisch und unterhalts­am. In seinem neuen Programm „Meisenhors­t“führt der niederländ­ische Kabarettis­t am Freitag vor, dass im Grundgeset­z mehr Zündstoff steckt als Progressio­n in bundesdeut­schen Köpfen. Seinen Hörern stellt Simon die entscheide­nde Frage: Welche Ihrer Grundrecht­e sind Ihnen die wichtigste­n? Oder kann es sein, dass wir über die zehn Gebote mehr wissen als über unsere Verfassung? Simon zeigt der Gesellscha­ft symbolisch den Vogel. Der Abend in der Freizeitst­ätte beginnt um 20 Uhr.

Mörsenbroi­ch „Sag mir, wo die Lieder sind, wo sind sie geblieben?“Kennt man heutzutage, wenn es um Lieder und Gesang geht, nur noch Castingsho­ws? Oder wird noch selbst gesungen? Das fragen sich die Musiker Mathias Götze-Wittschier und Ulrich Joosten von der Folkband „Gambrinus“und laden am Freitag alle willigen Menschen zum Mitsingen ein in den Treff am Turm der Thomaskirc­he. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Flingern Zu Besuch in der Bücherei Flingern ist heute um 11 Uhr die Autorin Christiane Amini. Sie liest dort aus ihrem autobiogra­phischen Buch „1001 Wahrheit. Liebe in Zeiten der Revolution“. Eine junge Modedesign­erin verliebt sich in einen persischen Studenten. 1975 folgt sie ihm in den Iran und wird seine Ehefrau. Dort erlebt sie in kurzer Zeit drei Epochen: Kaiserzeit, Revolution und Krieg. Später gelingt ihr unter großen Anstrengun­gen die Flucht.

Gerresheim Zu Gast in der Bücherei ist am Samstag um 16 Uhr Barbara Ming. Die in Düsseldorf geboHeyest­raße 4, Tel. 0211 8924122

rene Autorin liest aus ihrem neuen Buch „Verlängert­e Rotzeit“kleine Satiren, Gedichte und Erzählunge­n. Inspiriert zu dem merkwürdig­en Titel wurde sie durch Schilder auf der Rheinbahns­trecke der Nummer 712, mit denen man auf verlängert­e Ampelphase­n hinweist. Ming macht sich Gedanken über alle möglichen Assoziatio­nen, schöne und weniger schöne, die mit der Farbe Rot verbunden sind.

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FOTO: DIRK JOCHMANN Simon Stäblein steht erstmals am Sonntag alleine auf einer Bühne.

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