Große Parade durch Lierenfeld
Am Gather Weg setzten sich die Schützen in Gang. Wetterbedingt fiel allerdings am Nachmittag die Fahnen- und Blumenparade aus.
LIERENFELD Am vergangenen Wochenende feierten die Lierenfelder Schützen ihr Schützenfest – und es ist noch nicht vorbei.Wie üblich findet der große Krönungsball heute Abend statt. Dazu treffen sich Mitglieder und Freunde ab 18 Uhr im Schützenzelt am Wilhelm-Heinrich-Weg 34.
Am Sonntag war Zeit für die große Parade quer durch Lierenfeld. Beginnend vor dem Gather Weg 61 und dem Stammlokal Michaelshaus führte sie der Weg über die Erkrather-, Schlesische- und auch Reisholzerstraße sowie den Kempgens Weg, bis sie auf demWilhelm-Heinrich-Weg angekommen sind und den Festplatz betreten.
Um 17.30 Uhr konnte dann bereits der neue Pagenkönig, Lyo Terpoorten, gekrönt werden. Etwas später am Abend standen auch die Krönungen des neuen Schülerkönigs, Leon-Tobias Droben, und des Jungschützenkönigs, Angelo Timmermanns, an, die bereits vor zwei Wochen „ausgeschossen“wurden.
Für Oliver Hendel, der im nächsten Jahr die Ehre des Schützenkönigs trägt, gab es dann auch direkt die kleine „Ausgehkette“, bevor er heute Abend richtig gekrönt werden kann. Die Zeremonienkette, die dann an ihn übergeben wird und nach seiner Amtszeit auch seinen Namen tragen wird, wiegt mittlerweile gute 30 Kilogramm und wird nur zu ganz besonderen Anlässen getragen.
Teil der Parade waren, neben den amtierenden Königinnen und Königen, auch die Fahnen der Kompanien. Mit dabei: die neun Fahnenträger der Schützen aus Lierenfeld sowie die Jungschützenfahne. Außerdem gut 15 Fahnen von befreundetenVereinen. Peter Flindt trägt seit knapp 20 Jahren die Fahne seiner Kompanie. Den Weg zu den Schützen fand er über die Mitgliedschaft seiner Eltern. Die knapp vier Kilogramm schwere Fahne übernahm er dann vor gut 20 Jahren. Dies sei auch keine Aufgabe, die man einfach mal wieder abgibt, so Flindt.
In den meisten Fällen wird man ganz spontan zum Fahnenträger und gibt diese erst dann wieder ab, wenn man sie rein körperlich nicht mehr tragen kann. So schnell wird er die weinrote Fahne der Kompanie der ersten Grenadiere also nicht hergeben.
Neben den Farben und Mustern der einzelnen Vereins- und Kompaniefahnen gibt es noch ein deutliches Unterscheidungsmerkmal. So werden die Spitzen der Fahnenstange von einer goldenen Figur geschmückt, die je nach Verein anders gestaltet ist. Oft sind es große, goldene Kugeln oder ganz einfache Spitzen, die einer kleinen Speerspitze ähneln. Manchmal sind es auch Adlerfiguren oder tropfenförmige Ornamente.
Im Fall der Marine Kameraden Flingern, die gestern als Gast-Kompanie dabei war, ist es ein Anker, der die Fahne von Träger Michael Kornowsky ein wenig individueller macht. Er trägt die Fahne seiner Kompanie nun seit 2015. Auf der Strecke durch den Stadtteil kann so eine Fahne ganz schön schwer werden. Mit den Gastvereinen, die die Kompanien der St. Sebastianus Schützen unterstützen, liefen etwa 550 Schützen durch die Straßen.