Rheinische Post

Ausstellun­g zeigt 150 Jahre Schützenge­schichte

Fahnen, Fotos, Dokumente, Plaketten und Uniformen erzählen von der St. Sebastianu­s Schützenbr­uderschaft Düsseldorf-Lörick.

- VON MONIKA GÖTZ

Lörick Festlich ging es imTheaters­aal des Hauses Lörick zu. Empfangen wurden die Gäste nach dem Besuch des Gottesdien­stes in der Pfarrkirch­e von einem Plakat, das Heinrich Nakaten, 90-jähriges Ehrenmitgl­ied der St. Sebastianu­s Schützenbr­uderschaft Düsseldorf-Lörick 1869 e.V., erstellt hat. Vor diesem Hintergrun­d wurde – untermalt von den Klängen des Orchesters St. Benediktus Heerdt – eine Ausstellun­g zur Geschichte unter dem Titel „Schützenve­rein Ober + Niederlöri­ck 150 Jahre“eröffnet. Schirmherr Heiner Koch, Erzbischof von Berlin, und Bezirksbür­germeister Rolf Tups ließen es sich nicht nehmen, Grußworte zu überbringe­n.

ErsterVors­itzender Thomas Hummelsbec­k erklärte: „Den Auftakt zu diesem Jubiläum haben wir bewusst anders gestaltet. Wir blicken zurück und zeigen auch, welche Aktivitäte­n wir übers Jahr verteilt auf die Beine stellen. Dabei hat der Festaussch­uss darauf geachtet, dass die Eindrücke nachhaltig haften bleiben. Dank an alle, die dazu beigetrage­n haben, diesen bebilderte­n Rückblick zu erstellen.“Einen beachtlich­en Anteil daran hat Hans-Werner Tups, Schützenbr­uderschaft­s-Archivar. Er nimmt das Publikum mit auf eine „bebilderte Reise durch 150 Jahre Vereinsges­chichte“.

Um die Vielfalt des Vereinsleb­en herauszust­ellen, wurden rund 10.000 Fotos gesichtet, 1000 Fotos gescannt und davon circa 150 auf Platten aufgezogen.„Das war für uns eine Art Vorbeimars­ch“, meint Thomas Hummelsbec­k. Und Hans-Werner Tups erinnert sich: „Beim Betrachten der Fotos, auf denen wir als Fünfjährig­e zu sehen sind, kommen die Erinnerung­en: Wenn der Parademars­ch einsetzte, fing ich an zu zittern. Bloß keinen falschen Schritt machen . . .“

Aber auch dieVerände­rungen des Vereins werden beim Gang durch die Ausstellun­g sichtbar: „Wir sind viel offener geworden. Seit 1992 gibt es eine reine Frauen-Kompanie. Heute möchten wir die‚Löricker Mädels‘ nicht mehr missen. Sie haben viel frischen Wind in die Bruderscha­ft gebracht.“Bunt und vielfältig aber ging es schon immer zu. Das bringt diese Ausstellun­g deutlich zum Ausdruck. Eine historisch­e Schützenfa­hne von 1880 und 1999 aufwendig restaurier­t, ist in einer Vitrine zu bewundern, die in der Regel in der Pfarrkirch­e Maria, Hilfe der Christen steht.

Ins Auge fallen auch die hinter Glas stehenden mannshohen Schaufenst­erpuppen, prachtvoll bekleidet in Originalun­iformen. Zu ihren Füßen liegen rund 100 Plaketten, die sonst in einem Bank-Safe lagern und nun in der Ausstellun­g von den Regierungs­jahren der Regimentsk­önige erzählen. Auch zu der mit Plaketten bestückten gewaltigen Kette, die hier der Brudermeis­ter trägt, gibt’s Geschichte­n. „Sie wiegt rund 18 Kilo und drückt ziemlich auf die Schultern“, weiß Thomas Hummelsbec­k. Er und Hans-Werner Tups erzählen, dass sich die eine oder andere Plakette löst: „Wir haben jetzt aber alles neu sortiert und befestigt.“

Aber auch die vielen Ausstellun­gs-Exponate können einiges berichten. So gibt es handschrif­tliche Aufzeichnu­ngen in Sütterlins­chrift und Dokumente aus dem Düsseldorf­er Stadtarchi­v, die an schwierige­re politische Zeiten erinnern. Wie unbeschwer­t es aber in der Regel zugeht, dokumentie­ren die Fotos – beispielsw­eise zwei Aufnahmen, die Christel und Hans-Josef Dahmen 1957 und 2015 als Regimentsk­önigspaar und Kompaniekö­nigspaar der Löricker Jonges zeigen. „Wir sind glücklich, dass uns das Haus Lörick die Möglichkei­t gibt, uns hier zu präsentier­en“, dankt Thomas Hummelsbec­k.

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1933: v.l. Christian Pulm, Hubert Baas, Heinrich Weyen, Johann Vossen, Hermann Hülser, Wilhelm Kehls und Heinrich Schnaß.
 ??  ?? 1900 Ehrenmitgl­ieder: (v. l.) Wilhelm Bommes, Heinrich Hermes, Hubert Weskamp und Bernhard Humborg
1900 Ehrenmitgl­ieder: (v. l.) Wilhelm Bommes, Heinrich Hermes, Hubert Weskamp und Bernhard Humborg

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