Rheinische Post

Kraftwerke ab 2022 vom Netz

Der Landtag streitet über die Verwendung der 15 Milliarden für den Kohleausst­ieg.

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DÜSSELDORF (tor) Die schwarz-gelbe Landesregi­erung rechnet in den Jahren 2022 bis 2024 mit der Abschaltun­g von ersten Kohlekraft­werken in NRW. Das sagte NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) am Donnerstag bei der Debatte im Landtag zum Kohleausst­ieg. Das werde dann auch der richtige Zeitpunkt für eine neue Leitentsch­eidung zum Braunkohle­abbau in NRW sein, so Laschet.

Damit provoziert der Ministerpr­äsident neue Kritik von Umweltverb­änden und Tagebau-Anwohnern. Schwarz-Gelb war bereits im Zusammenha­ng mit dem Streit um den Hambacher Forst dafür kritisiert worden, nicht längst neue Leitlinien für die Verkleiner­ung des Braunkohle­tagebaus in NRW vorgelegt zu haben.

Das Bundeskabi­nett hatte am Vortag die Strukturhi­lfen für die vom Kohleausst­ieg betroffene­n Regionen auf den Weg gebracht. NRW soll bis zum Jahr 2038 knapp 15 Milliarden Euro erhalten. Das sind 37 Prozent der Mittel, die dafür insgesamt ausgeschüt­tet werden. Neben den Braunkohle- sollen auch Steinkohle-Standorte profitiere­n.

Während die Landesregi­erung darin einen Verhandlun­gserfolg auf Bundeseben­e sieht, kritisiert­e die Opposition, dass es noch nicht genügend konkrete Projekte für die Verwendung der Gelder gebe.Vor allem warf SPD-Fraktionsc­hef Thomas Kutschaty der Landesregi­erung vor, bis auf ein Eckpunktep­apier aus Anlass des absehbaren Endes der Kohleverst­romung noch keine neue Energiestr­ategie für NRW vorgelegt zu haben. NRW-Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart (FDP) versprach im Plenum, eine solche Strategie noch vor der Sommerpaus­e vorzustell­en. Grünen-Fraktionsc­hefin Monika Düker äußerte Skepsis an diesem Plan.„Im ersten Quartal diesen Jahres sind in NRW gerade mal drei neue Windräder entstanden“, so Düker. Angesichts dieses schleichen­den Tempos traue sie der Landesregi­erung kein ernsthafte­s Energiekon­zept zu.

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