Fußball-WM 2022 nicht mit 48 Teams
ZÜRICH (dpa) Die Mammut-WM kommt (noch) nicht: Die Erhöhung der Teilnehmerzahl der Fußball-WM 2022 in Katar von 32 auf 48 Mannschaften ist verschoben. Die zuvor angestrebte Erweiterungsoption werde nicht weiter verfolgt, teilte die Fifa mit. Eines von Fifa-Präsident Gianni Infantinos Lieblingsprojekten ist damit gescheitert.
Die erste WM mit 48 Teams wird damit erst 2026 in den USA, Kanada und Mexiko über die Bühne gehen. Eine Aufstockung bereits in Katar hätte große Probleme bereitet. Die geplante Infrastruktur ist auf das kleinere Format ausgelegt und lässt sich nicht mehr rechtzeitig anpassen. Katar hätte sich also Co-Gastgeber ins Boot holen müssen. Weil die Nachbarn Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabische Emirate (VAE) aber mit dem Wüstenstaat verfeindet sind und ihn blockieren, kämen dafür nur Kuwait oder Oman in Frage – und diese hätten innerhalb kürzester Zeit Pläne für ein Großturnier vorlegen müssen.
Ob Infantino das Scheitern seines Projekts geahnt hatte? Einer möglichen Ablehnung der Pläne hatte er zumindest bereits vorgebaut:„Wenn es passiert: fantastisch. Wenn es nicht passiert: fantastisch“, hatte er im März gesagt. Von der Ausdehnung des Teilnehmerfeldes hatte er sich zusätzliche Einnahmen in Millionenhöhe für denWeltverband versprochen.
In Katar sind zwei von acht geplanten Arenen spielbereit. In der vergangenen Woche wurde das Al-Dschanub-Stadion eröffnet. Noch in diesem Jahr sollen die beiden nächsten Arenen folgen und spätestens bis 2021 alle fertig sein. Nach dem Turnier wird die Kapazität mehrerer Arenen reduziert.