Junge Designer wollen Mode nachhaltiger machen
Sitzsack aus altem Segel gefällig, oder Pumps aus gebrauchten Tennisbällen? Bei der Ausstellung „TextilePop“von Hochschule Niederrhein, NRW-Forum und Gästen geht es um innovative Textil-Designs mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit. Zu sehen sind Master- und Forschungsarbeiten der Studierenden – Schuhe und Pullover aus ungewöhnlichen Materialien, mit moderner Technik hergestellte Sneakers, Kleider mit speziellem Muster. Eröffnet wird die Schau heute Abend um 19 Uhr im NRW-Forum am Ehrenhof, danach ist sie bis zum 23. Juni zu sehen.
Bei der Herstellung von Kleidung sollte das Thema Nachhaltigkeit eine größere Rolle spielen, finden die Studierenden. Heute aber sind die Grenzen oftmals eng, wie Professorin Marina-Elena Wachs feststellt: So war die erste Herausforderung bei der Aufgabe, Kinderkleidung ohne Plastik herzustellen, die Suche nach einem Garn. „Es gibt kaum noch Garne ohne Polyester“, sagt sie. Die Textilindustrie müsse mehr gefordert werden, damit hier ein Wechsel stattfinden kann.
Auch an anderer Stelle wagten die Studierenden Experimente.Wie Tanja Haunreiter mit dem Schuh aus Tennisbällen, die bei dem Sport in großen Stückzahlen verbraucht werden. Oder Evgenia Guliev und Corinna Marmetschke, die weniger Kunststoff in der Schuhproduktion wollen – und daher eine Sohle aus Myzel (fadenförmige Zellen von Pilzen) entwickelt haben:„Stoßfest, schwer entflammbar, aber zu 100 Prozent biologisch abbaubar“. Formen kann man das Material allerdings nur, bevor es trocknet: „Man muss es also in die Form wachsen lassen.“Ein Pullover der Ausstellung ist – mindestens gewöhnungsbedürftig! – aus Menschenhaar.
Die ersten Führungen gibt es am 25. (16.30 Uhr) und 26. Mai (14.30 und 16.30 Uhr). Bezahlt werden muss nur der Ausstellungseintritt. Anmeldung unter Marina.Wachs@ hs-niederrhein.de