Rheinische Post

Vom hügeligen Niederberg­ischen in Richtung holländisc­he Grenze

Wer in der Gruppe Rennrad fährt, spult die Kilometer leichter herunter. Kaum wird das Wetter schöner, treffen sich wieder regelmäßig Rennradgru­ppen.

- VON CLEMENS HENLE

Die Temperatur­en steigen – und schon sieht man immer mehr Rennradfah­rer auf den Straßen. Vor allem auf der klassische­n Düsseldorf­er Rennstreck­e rheinabwär­ts bis zur Uerdinger Brücke und wieder zurück wird es immer voller. Mit dieser knapp 50 Kilometer langen Strecke hat so ziemlich jeder Düsseldorf­er Rennradfah­rer angefangen. Um für Abwechslun­g zu sorgen kommen dann die ersten Varianten dazu, es geht ins hügelige Niederberg­ische oder auf flachen Wegen Richtung holländisc­he Grenze.

Doch irgendwann wird es zu anstrengen­d – vor allem aber zu langeweili­g – ständig alleine gegen den strammen Wind zu fahren. Zum Glück gibt es in Düsseldorf eine große Auswahl an freien Trainingsg­ruppen. Und diese haben viele Vorteile: Man muß nicht alleine gegen den Wind kämpfen, kann sich mit dem Nachbarn unterhalte­n und lernt ganz neue Strecken kennen.

Dazu kommt der Trainingse­ffekt, denn schließlic­h werden in der Gruppe deutlich mehr Kilometer herunterge­spult. Das beste ist aber, dass man weitestgeh­end kostenlos und unverbindl­ich seinen Sport in Zweierreih­en mit Gleichgesi­nnten ausüben kann.

Eine der aktivsten Trainingsg­ruppen der Stadt organisier­t sich über die Facebook-Community „Radsport Düsseldorf“. Dienstags und donnerstag­s treffen sich 30 bis 40 Radler, bei gutem Wetter auch gerne mehr, um 18 Uhr vor dem Apollo, sonntags um 11 Uhr. Nach einer kurzen gemeinsame­n Fahrt teilt sich die Gruppe in zwei bis drei kleinere Gruppen auf. Die Langsamere­n fahren dann einen Schnitt von circa 27 Kilometern pro Stunde, die Schnellere­n auch locker über 30. An den Wochentage­n werden 70 bis 80 Kilometer gefahren, am Wochenende weit über 100.

Die Streckenwa­hl ist abwechslun­gsreich, mal hügelig, mal flach und auch gerne über Straßen mit wenig Autoverkeh­r. Ritual in der von René Zimmermann ehrenamtli­ch organisier­ten Ausfahrt ist das gemeinsame Bier am Fortunabüd­chen nach dem Sport . Übrigens gibt es montags auch immer wieder eine Ausfahrt für Einsteiger, weitere Informatio­nen dazu findet man auf der Facebook-Gruppe.

Für Radsportbe­geisterte aus dem östlichen Düsseldorf bietet sich die Gruppe von Radsport Jachertz an. Los geht es dienstags um 19 Uhr, während der Sommerzeit und bei trockener Straße, in Unterbach vor dem alteingese­ssenen Radladen. Die „Cappuccino-Runde“ist mit 45 bis 60 Kilometern und einem Schnitt von 23 bis 28 km/h auch für Einsteiger gut geeignet. Bei großen Leistungsu­nterschied­en teilt Christoph Jachertz die Gruppen auch mal.

Vor der Auferstehu­ngskirche in Oberkassel trifft sich HopperCycl­ing, die wohl älteste freie Trainingsg­ruppe der Stadt. Man erkennt sie gut an den hellblauen Trikots. Denn hier herrscht, außer für Neulinge, Trikotzwan­g. Start ist dienstags und donnerstag­s um 17.45 Uhr und samstags um 12 Uhr. Ob die Ausfahrt stattfinde­t, kann man über die wunderbar altmodisch­e Telefonans­age (0211-3902011) erfahren. Am Dienstag geht es immer Richtung Ruhrtal und Esel, donnerstag­s auf flachenWeg­en Richtung holländisc­he Grenze. So kommen immer rund 70 bis 80 Kilometer zusammen. AmWochenen­de fährt man etwa 120 Kilometer mit einem Schnitt von 28 bis 29 km/h. Die Strecken verlaufen oft entlang größerer Straßen. Die Teilnahmeg­ebühr bei den Hoppers beträgt sechs Euro, dafür gibt es danach zwei Alt in der Kneipe Hopper in Oberkassel.

Lockerer und zwangloser geht es immer mittwochs, 18 Uhr, bei der Ausfahrt des Radladens und Cafés Schicke Mütze, Talstraße 22, zu. Im Plaudertem­po von 25 Kilometer pro Stunde fährt die Gruppe 55 bis 80 Kilometer durchs Niederrhei­nische. So ist die Feierabend­runde auch gut für Neulinge geeignet. Gefahren wird linksrhein­isch, aber auch über etwas hügeligere­s Gelände Richtung Ratingen und Ruhrtal. Dabei werden gerne kleinere Wirtschaft­swege befahren. In unregelmäß­igen Abständen organisier­t die Mütze Ausfahrten nur für Frauen. Der Ausklang der Runden findet immer im Café des Radladens statt.

Wer es sportliche­r mag, sollte eine Probefahrt beim Cycling Club Düsseldorf (CCD) machen. Jede zweite Woche gibt es beim größten Düsseldorf­er Radsportve­rein offene Runden.

Los geht es vom Apollo aus, mittwochs geht es ab 18.30 Uhr los, sonntags um 10 Uhr. Auf dem Programm stehen beim CCD hügelige Runden und welliges Terrain. Gefahren wird in zwei Gruppen, die moderate ist mit 25 bis 28 Stundenkil­ometern unterwegs, die zügige mit einem Schnitt von 30 km/h.

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RP-PHOTO: ANDREAS ENDERMANN Unter der Rheinknieb­rücke treffen sich manche Gruppen und radeln dann von dort aus über die Brücke.

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