Rheinische Post

Warten auf Abriss der illegalen Halle

Das Gebäude sollte schon seit Jahren für den Bau einer Straße entfernt werden.

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RATH (brab) Seit neun Jahren könnte eine illegal errichtete Hall auf dem Schaustell­ergelände an der Oberhausen­er Straße abgerissen sein, denn so lange existiert dafür ein Urteil des Landgerich­ts. Obwohl die Stadt Düsseldorf mehrfach einen Gerichtsvo­llzieher dazu angewiesen hat, ist bislang nichts geschehen und wie es aussieht, wird das auch noch so bleiben. Der Gerichtsvo­llzieher habe die Zwangsvoll­streckung mehrfach zurückgewi­esen, zuletzt am 6. Februar, teilte die Verwaltung am Mittwoch in der Bezirksver­tretung 6 mit. „Scheinbar ist das Urteil Auslegungs­sache. Verstehen tue ich die ganze Sache nicht“, sagt Bezirksbür­germeister Ralf Thomas.

Die Stadt hat nun eine Rechtsanwa­ltskanzlei eingeschal­tet, welche die städtische­n Interessen vertreten soll. Damit fährt sie quasi zweigleisi­g und versucht, nicht nur als öffentlich-rechtliche Institutio­n, sondern auch wie ein privater Grundstück­seigentüme­r ihre Rechte durchzuset­zen. Zu dem laufenden Verfahren will die Stadt aber keine Angaben machen. Man habe aber vom Rechtsamt mitgeteilt bekommen, dass in den nächsten Monaten nicht mit einem Abriss gerechnet werden könnte, heißt es aus dem Umfeld der Bezirksver­tretung.

Auf Unverständ­nis bei den Politikern stößt der Vorschlag derVerwalt­ung, sich zu einem gemeinsame­n Gespräch mit den dort ansässigen Familien zu treffen, um eine einvernehm­liche Neuordnung der Grundstück­e zu erzielen. „Das halten wir für völlig überflüssi­g, denn seit Jahren steht fest, was wir wollen“, sagt Gerhard Peters (CDU). Die Neuordnung ist notwendig, um eine Durchgangs­straße durch das Problemvie­rtel bauen zu können, um damit eine größere soziale Kontrolle herzustell­en. DerWeg wirkt bislang wie eine Privatstra­ße. DieVermess­er der Stadt betreten das Areal nur unter Polizeisch­utz. „Für mich ist das ein absolutes Beispiel für einen rechtsfrei­en Raum“, sagt Karl-Heinz Kals (CDU). Die Bezirksver­tretung hatte deshalb auch einstimmig um die Einberufun­g des Kriminalpr­äventiven Rates (KPR) gebeten. Der Rat, dem zum Beispiel Polizei und Ämter angehören, soll zur systematis­chen Verhütung von Straftaten beitragen. Getagt hat dieser nun am 15. Mai. Dabei seien aber keine Fortschrit­te erzielt worden, teilen Teilnehmer enttäuscht mit.

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FOTO: A. ENDERMANN In diesem Gelände steht die illegale Halle und verhindert den Bau einer Durchgangs­straße durch das Problemvie­rtel.

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