Rheinische Post

Bürger diskutiere­n über Umweltspur­en und Barrierefr­eiheit

Der Verkehr in Eller und Lierenfeld war Thema einer Info-Veranstalt­ung. Ideen für Radwege und die Erreichbar­keit von Haltestell­en wurden besprochen.

- VON SIMONA MEIER

LIERENFELD/ELLER Verkehrspl­anung und Mobilität stehen in Düsseldorf vor großen Herausford­erungen. Die SPD-Ortsverein­e von Eller und Lierenfeld diskutiert­en das Thema jetzt bei einer Informatio­nsveransta­ltung für Bürger mit demVorsitz­enden des Verkehrsau­sschusses, Martin Volkenrath, und dem Abteilungs­leiter Verkehrspl­anung bei der Rheinbahn, Tim Bäumken. „Die größte Herausford­erung ist die Pünktlichk­eit“, erklärte der Experte der Rheinbahn. „In Düsseldorf wird jeder fünfte Weg mit Bussen und Bahnen zurückgele­gt“, sagte er. Das bedeute auch, dass für die meisten Strecken das Auto genutzt werde.

Wie sich die neuen Umweltspur­en auf die Rheinbahn auswirken, wollten die Besucher erfahren. „Wir haben damit bisher gute Erfahrunge­n gemacht“, sagte Tim Bäumken. An Stellen mitVerzöge­rungen wünscht er sich kurze Busschleus­en. „Das müssen keine stupide langen Busspuren sein“, sagte er. Auch veränderte Ampelschal­tungen brachte er ins Gespräch. „Wir sind oft unpünktlic­h, weil wir mit dem restlichen Verkehr mitschwimm­en.“Martin Volkenrath bestätigt, dass die Umweltspur­en nicht zum befürchtet­en Chaos führten und verwies auf viele kommende Änderungen. „Wir diskutiere­n gerade auch die Parkplätze im öffentlich­en Raum“, sagt er.

In der Diskussion stand außerdem die Barrierefr­eiheit. „Wir haben schon vor 15 Jahren die Forderung erhoben, dass die Haltestell­e Vennhauser Allee ausgebaut werden soll“, erinnerte ein Zuhörer. Dass es in Eller und Lierenfeld mit dem barrierefr­eien Ausbau nur schleppend vorangehe, bestätigte­n viele Besucher. Der erste barrierefr­eie Punkt sei am Betriebsba­hnhof Lierenfeld. „Bis 2022 muss der Nahverkehr barrierefr­ei nutzbar sein“, sagte Tim Bäumken. „Andere Städte sind uns da voraus“, merkte er diesbezügl­ich an. In Eller und Lierenfeld verkehren die U75 und die Linie 705.„Beide Linien sind erwünscht“, sagte Volkenrath. Die Situation, dass in den Stadtteile­n Niederflur und Hochflurba­hn nebeneinan­der existieren, bringe Probleme mit sich, oft fehle Platz. „Wir haben das feste Ziel, die Endhaltest­elleVennha­user Allee auszubauen“, sagte Martin Volkenrath. Markus Dreist, Mitglied der Bezirksver­tretung 8, zeigte sich überzeugt: „Wir müssen mehr Dampf machen.“

Nach Rezepten für günstige Preise bei der Rheinbahn erkundigte sich ein weiterer Besucher. Im Vergleich mit dem Auto sei die Rheinbahn unschlagba­r günstig, rechnete Bäumken vor. Unterstütz­ung von Bürgern sei notwendig: „Wir brauchen Zustimmung von Politik und Gesellscha­ft“, erklärte er zur beabsichti­gen Verkehrswe­nde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany