Neues Konzept für Radweg Karlstraße
Die komplexe Planung wird jetzt stark vereinfacht und kann so schon bis zum nächsten Jahr umgesetzt werden. Die Bezirksvertretung 1 behandelt am heutigen Freitag auch einen provisorischen Radweg auf der Klever Straße.
STADTMITTE/DERENDORF Es gibt viele Stellen in der Stadt, da ist das Radfahren immer noch extrem gefährlich. Das gilt insbesondere für die Karlstraße entlang des Hauptbahnhofes. Zwischen Wehrhahn und Ackerstraße gibt es bereits einen Radweg, der im April fertiggestellt wurde, für die Fortführung über die Karlstraße zwischenWorringer Platz und Stresemannplatz existiert zwar ebenfalls eine Planung, die reicht jedoch zurück in die Zeit vor 2015, als die Stadt mit dem Ausbau des Radhauptnetzes noch keine Erfahrungen sammeln konnte. Und: Damals stand die Aufrechterhaltung des motorisierten Individualverkehrs noch klar im Vordergrund, wurde der Umbau komplexer Knotenpunkte als erforderlich angesehen, was eine lange Umsetzungsdauer und starke verkehrliche Einschränkungen bedeutet hätte. Das sehen die Verkehrsplaner inzwischen anders, deswegen wird der Bezirksvertretung 1 heute eine modifizierte Planung zur Abstimmung vorgelegt.
Das neue Konzept soll wirtschaftlicher und einfacher umzusetzen sein. Es enthält laut Verwaltung viele Anregungen und Wünsche von Rheinbahn, der Fachgruppe Radverkehr und auch Bürgern. Durch die frühzeitige Neuschaltung der Ampeln an relevanten Kreuzungen fallen zum Beispiel provisorische Lichtzeichenanlagen weg. Wichtig ist vor allem der Verzicht auf den Umbau der Knotenpunkte, Mittelinseln und Straßenseitenräume können bleiben, wie sie sind, aufwendige Leitungsarbeiten entfallen, was die Umsetzung forciert und preiswerter macht. Auch die vorgesehene Fällung einzelner Bäume (nur noch acht statt 18) ist nicht mehr notwendig, statt elf fallen lediglich fünf Parkplätze weg. Wie auch anderswo in der Stadt ist die Einführung eines Radstreifens verbunden mit dem Verzicht auf eine Autospur, so dass größtenteils nur zwei Kfz-Spuren verbleiben.
Trotz der vielen Vereinfachungen sind für den Umbau, der bis Mitte 2020 abgeschlossen sein soll, rund 3,36 Millionen Euro angesetzt.
Auch auf der Klever Straße wird noch in den Sommerferien dieses Jahres ein Radstreifen entstehen – provisorisch, versteht sich, denn für diesen Straßenabschnitt ist ja eigentlich die sogenannte Protected Bike Lane vorgesehen. Dieser geschützte Radweg kommt aber frühestens 2020. Daher soll die Straße von Cecilienallee bis zur Eulerstraße nun erst mal einen provisorischen Radweg erhalten. So könne man auch die verkehrlichen Konsequenzen am praktischen Beispiel beurteilen, waren sich Bezirksvertretung 1 und Verkehrsausschuss einig.
Eine Neugliederung des Straßenraumes undVerschiebung der Parkstreifen sowie bauliche Anpassungen in den Kreuzungsbereichen sind bei der provisorischen Lösung nicht vorgesehen. Es soll lediglich auf dem jeweils rechten Fahrstreifen ein Radweg auf die Straße markiert werden. Die Markierung erfolgt mit weißer
Farbe, die ohne große Fahrbahnbeschädigungen auch wieder entfernt werden kann. Lediglich im Bereich Klever Straße/Fischerstraße wird ein Teil der Fahrbahndecke erneuert, um„Phantommarkierungen“zu vermeiden.
Die Kosten für die provisorische Vorabmarkierung und die baulichen Anpassungen betragen rund 113.000 Euro. Parallel werde die Planung der Protected Bike Lane weiter konkretisiert. Ziel sei es, den Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss dem Rat im nächsten Jahr vorzulegen, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.