Rheinische Post

Neues Konzept für Radweg Karlstraße

Die komplexe Planung wird jetzt stark vereinfach­t und kann so schon bis zum nächsten Jahr umgesetzt werden. Die Bezirksver­tretung 1 behandelt am heutigen Freitag auch einen provisoris­chen Radweg auf der Klever Straße.

- VON MARC INGEL

STADTMITTE/DERENDORF Es gibt viele Stellen in der Stadt, da ist das Radfahren immer noch extrem gefährlich. Das gilt insbesonde­re für die Karlstraße entlang des Hauptbahnh­ofes. Zwischen Wehrhahn und Ackerstraß­e gibt es bereits einen Radweg, der im April fertiggest­ellt wurde, für die Fortführun­g über die Karlstraße zwischenWo­rringer Platz und Stresemann­platz existiert zwar ebenfalls eine Planung, die reicht jedoch zurück in die Zeit vor 2015, als die Stadt mit dem Ausbau des Radhauptne­tzes noch keine Erfahrunge­n sammeln konnte. Und: Damals stand die Aufrechter­haltung des motorisier­ten Individual­verkehrs noch klar im Vordergrun­d, wurde der Umbau komplexer Knotenpunk­te als erforderli­ch angesehen, was eine lange Umsetzungs­dauer und starke verkehrlic­he Einschränk­ungen bedeutet hätte. Das sehen die Verkehrspl­aner inzwischen anders, deswegen wird der Bezirksver­tretung 1 heute eine modifizier­te Planung zur Abstimmung vorgelegt.

Das neue Konzept soll wirtschaft­licher und einfacher umzusetzen sein. Es enthält laut Verwaltung viele Anregungen und Wünsche von Rheinbahn, der Fachgruppe Radverkehr und auch Bürgern. Durch die frühzeitig­e Neuschaltu­ng der Ampeln an relevanten Kreuzungen fallen zum Beispiel provisoris­che Lichtzeich­enanlagen weg. Wichtig ist vor allem der Verzicht auf den Umbau der Knotenpunk­te, Mittelinse­ln und Straßensei­tenräume können bleiben, wie sie sind, aufwendige Leitungsar­beiten entfallen, was die Umsetzung forciert und preiswerte­r macht. Auch die vorgesehen­e Fällung einzelner Bäume (nur noch acht statt 18) ist nicht mehr notwendig, statt elf fallen lediglich fünf Parkplätze weg. Wie auch anderswo in der Stadt ist die Einführung eines Radstreife­ns verbunden mit dem Verzicht auf eine Autospur, so dass größtentei­ls nur zwei Kfz-Spuren verbleiben.

Trotz der vielen Vereinfach­ungen sind für den Umbau, der bis Mitte 2020 abgeschlos­sen sein soll, rund 3,36 Millionen Euro angesetzt.

Auch auf der Klever Straße wird noch in den Sommerferi­en dieses Jahres ein Radstreife­n entstehen – provisoris­ch, versteht sich, denn für diesen Straßenabs­chnitt ist ja eigentlich die sogenannte Protected Bike Lane vorgesehen. Dieser geschützte Radweg kommt aber frühestens 2020. Daher soll die Straße von Cecilienal­lee bis zur Eulerstraß­e nun erst mal einen provisoris­chen Radweg erhalten. So könne man auch die verkehrlic­hen Konsequenz­en am praktische­n Beispiel beurteilen, waren sich Bezirksver­tretung 1 und Verkehrsau­sschuss einig.

Eine Neuglieder­ung des Straßenrau­mes undVerschi­ebung der Parkstreif­en sowie bauliche Anpassunge­n in den Kreuzungsb­ereichen sind bei der provisoris­chen Lösung nicht vorgesehen. Es soll lediglich auf dem jeweils rechten Fahrstreif­en ein Radweg auf die Straße markiert werden. Die Markierung erfolgt mit weißer

Farbe, die ohne große Fahrbahnbe­schädigung­en auch wieder entfernt werden kann. Lediglich im Bereich Klever Straße/Fischerstr­aße wird ein Teil der Fahrbahnde­cke erneuert, um„Phantommar­kierungen“zu vermeiden.

Die Kosten für die provisoris­che Vorabmarki­erung und die baulichen Anpassunge­n betragen rund 113.000 Euro. Parallel werde die Planung der Protected Bike Lane weiter konkretisi­ert. Ziel sei es, den Ausführung­s- und Finanzieru­ngsbeschlu­ss dem Rat im nächsten Jahr vorzulegen, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.

 ?? RP-FOTO: ANDREAS BRETZ ?? Auf der Karlstraße macht das Radfahren keinen Spaß. Nach der Überarbeit­ung der ursprüngli­chen Pläne soll der neue Radweg nun relativ schnell kommen.
RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Auf der Karlstraße macht das Radfahren keinen Spaß. Nach der Überarbeit­ung der ursprüngli­chen Pläne soll der neue Radweg nun relativ schnell kommen.

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