Rheinische Post

Goldatelie­r Edeler feiert 100-Jähriges

Monika Berges-Engel führt das Geschäft in der dritten Generation.

- VON BEATE GOSTINCAR-WALTHER

BENRATH Kleine Unternehme­n und Handwerksb­etriebe, die sich einer langen Tradition rühmen können, werden seltener. Umso mehr freut sich Monika Berges-Engels, das ihr Goldatelie­r Edeler an der Friedhofst­raße 1 nun sein 100-jähriges Bestehen feiert und sie den Familienbe­trieb in der dritten Generation führt.

„Georg Edeler, der Opa meines Mannes, begann als Uhrmacher mitten in der Stadt“, erzählt sie vom Gründervat­er. Nach zehn Jahren auf der Nordstraße 13 zog es 1928 den Uhrmacherm­eister und seine Frau Helene nach Benrath an die Heubesstra­ße 6. Nicht nur die Familie vergrößert­e sich mit Tochter Marianne. Auch das Geschäft entwickelt­e sich gut und so zog man acht Jahre später an den Marktplatz in ein größeres Ladenlokal. Gut 20 Jahre später übernahm die Tochter, eine gelernte Kauffrau, das Unternehme­n. „Ihr Sohn, mein Mann Horst-Dieter, trat dann beruflich wieder in die Fußstapfen seines Großvaters“, erklärt Monika Berges-Engels. Sie selbst etablierte 1978 die Goldschmie­de-Werkstatt. 1989 übernahm das Ehepaar das Unternehme­n. „Ab diesem Jahr sind wir künstleris­ch neueWege gegangen und haben die Räumlichke­iten hier völlig umgestalte­t“, erinnert sich Monika Berges-Engels. Sie bevorzuge klare schnörkell­ose Linien bei ihren Schmuck-Entwürfen. „Und ich bin nicht für das Filigrane, bei mir muss man den Schmuck sehen können“, erklärt sie und lacht.

Parallel zum Geschäftsl­eben gab und gibt es für Edeler immer eine starke Verbundenh­eit zum Stadtteil und den Nachbarn. Die Königskett­e der Bruderscha­ft St. Cäcilia trug viele Jahre ihre „Handschrif­t“. Mit individuel­len Kreationen limitierte­r Uhren unterstütz­ten sie Schloss Benrath, das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium und das Heimatarch­iv. Fantasie und Humor bewiesen die beiden Goldschmie­demeister ebenfalls auf anderem Feld. „Im Jahr 2003 haben wir bei der Aktion‚Platz Da‘ den Benrather Marktplatz begrünt“, erinnert sich Monika Berges-Engels. Sechs Stunden lud die Oase zum Sonnenbade­n, Ballspiele­n und Grillen. „Das war toll“, erinnert sie sich.

Seit ihr Mann Horst-Dieter Engels – Faustus genannt – im Jahr 2009 starb, leitet sie den Betrieb alleine. An ihrer Halskette trägt sie einen Bernstein, den sie mit wenigen silbernen Elementen zu einer Katze gestaltet hat. Ein Andenken.„Den Bernstein hat mein Mann immer bei sich getragen.“

Dass die Firma auch bewegte Zeiten überstande­n hat, war nicht selbstvers­tändlich. „Das war nur möglich, weil unsere Mitarbeite­r alles mit Begeisteru­ng und Engagement mitgetrage­n haben“, sagt die Chefin. Derzeit sind fünf an der Zahl: Goldschmie­de und Fachverkäu­fer.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Monika Berges-Engel ist Inhaberin des Goldatelie­r Edeler in Benrath.

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