Rheinische Post

Die Bienen als Vorbild

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Am 20. Mai war Weltbienen­tag, ein großer Tag für ein kleines Tier. Die Leistung der Bienen begegnet uns ständig: Sie sorgen für Nahrung und Gesundheit der Menschen, ihr Sozial- & Arbeitsver­halten dient als Vorbild und ihre Bauwerke sind für uns Innovation­streiber. Urban Imkering heißt der Trend, der Bienenstöc­ke in Großstädte­n auf Dächern und Balkonen ansiedelt und damit versucht, dem Artensterb­en entgegenzu­wirken. Urbaner Lebensraum ist aber nicht nur für Bienen wichtig und zeigt metaphoris­ch im Kleineren auf, was im Großen nicht recht gelingen mag. Konkrete Ansätze, den Mangel zu mindern, sind bekannt: Nachverdic­htung und Bauen in die Höhe, Forcierung von Dachgescho­ssausbaute­n sowie Optimierun­g der Genehmigun­gsverfahre­n. Um diesen Schlagwort­en jedoch auch Inhalt zu verleihen, müssen wir Bürger uns im ersten Schritt ehrlich machen. Für eine erfolgreic­he Nachverdic­htung in Innenstadt­bereichen müssen die heutzutage teils ausufernde­n Nachbarsch­aftsansprü­che eingeschrä­nkt werden. Zur Beschleuni­gung von Genehmigun­gsverfahre­n sollten behördlich­e Prüfschrit­te parallel erfolgen und nicht inkremente­ll abgearbeit­et, ein überborden­des Verordnung­swesen muss reduziert werden. Die Umsetzung bedarf den Mut der Politik ebenso wie deren Beitrag durch eine Reduzierun­g der Grunderwer­bsteuer und der energetisc­hen Anforderun­gen. Dann steht dem Trend zum Urban Living nicht mehr viel entgegen.

Philipp Tecklenbur­g Der Autor ist Geschäftsf­ührer der Tecklenbur­g Projektent­wicklungs GmbH in Düsseldorf.

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