Mr. Olympia von Düsseldorf
Die Initiative „Rhein Ruhr City 2032“will sich im Verbund um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2032 bewerben. Pascal Heithorn bildet in der Landeshauptstadt die Schnittstelle zwischen Verwaltung und Stadtgesellschaft.
Der Sport spielte im Leben von Pascal Heithorn schon immer eine große Rolle. Als Kind kickte er in den Jugendmannschaften der Fortuna, er machte Leichtathletik, stand auf dem Tennisplatz. Doch je mehr der Sport jetzt im Job eine immer größere Rolle spielt, desto weniger Zeit bleibt ihm, selbst aktiv zu sein. „Zurzeit bewege ich mich wenig bis gar nicht – leider“, sagt der gebürtige Düsseldorfer.
Nachdem er vier Jahre lang Leiter des Sportamts war, übernahm Heithorn zum 1. März eine neue Aufgabe. Der 44-Jährige wurde von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) zum Olympiabeauftragten der Stadt berufen. Damit ist er ein Teil der Initiative „Rhein Ruhr City 2032“, die sich im Verbund von 14 nordrhein-westfälischen Städten – mit der Landeshauptstadt als zentralem Punkt – um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2032 bewerben will. Heithorn bildet dabei die Schnittstelle zwischen der Verwaltung und Düsseldorfer Stadtgesellschaft. Zu seinen Aufgabenfeldern gehört neben der Kommunikation mit dem organisierten Sport auch der Austausch mit Vertretern aus Wirtschaft, Brauchtum, Kultur und Bildung. „Ich habe in den letzten Wochen viele Veranstaltungen besucht, mich mit Schützen, Karnevalisten, Schaustellern, Wirtschaftsvertretern und Menschen aus der Kreishandwerkerschaft unterhalten“, berichtet Heithorn: „Dann ist der eigene Akku abends zu leer, um selbst noch Sport zu machen. Zumal es wichtigere Dinge gibt und das Private nicht zu kurz kommen soll“, sagt der Vater von drei Kindern.
Die ersten fast fünf Monate als Düsseldorfer Olympiabeauftragter fasst der 44-Jährige mit einem Wort zusammen: „super“. Für ihn ist es eine spannende Aufgabe, vielleicht einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, dass in 13 Jahren Olympische Spiele in der Heimatstadt stattfinden. „Es geht aber nur gemeinsam. Der Sport darf nicht alleine hinter dem Projekt stehen, auch die Kultur oder das Brauchtum müssen als ganz starke Partner mitgenommen werden“, sagt Heithorn, der innerhalb der Verwaltung und nach draußen nun das Olympiaprojekt vorstellt und dafür begeistern will. Große Überzeugungsarbeit musste er aber bisher nicht leisten, denn die Vorstellung von Olympischen Spielen an Rhein und Ruhr wird durchweg positiv gesehen. „Die Leute erkennen, dass man nicht nur ein großes Sportfest feiern würde, sondern dass man auch etwas zu feiern hätte: Mit Olympischen Spielen wäre die Region nämlich auf Jahrzehnte fit für die Zukunft. Es geht um mehr als nur um Sport“, sagt der 44-Jährige und spricht damit Themen wieVerkehr- und Stadtentwicklung und Digitalisierung an.
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Zunächst müsste sich der Deutsche Olympische Sportbund für die „Rhein Ruhr City 2032“, so lautet der derzeitige Arbeitstitel des Projekts, als deutscher Bewerber aussprechen.„Hier sind wir meiner Meinung nach in der Pole Position“, sagt Heithorn. Außerdem müsste ein Bürgerentscheid pro Olympia ausfallen und erst im Jahr 2025 trifft das Internationale Olympische Komitee dann die Entscheidung, welches Land sieben Jahre später die Spiele austragen darf. Mögliche Gegenkandidaten sollen aus Australien und Indonesien kommen, doch Heithorn sieht besonders wegen der Nachhaltigkeit gute Chancen für den NRW-Verbund, denn 80 Prozent der benötigten Sportstätten existieren bereits. Sollte die Region tatsächlich den Zuschlag bekommen, würde die Arbeit für ihn aber nicht weniger werden: „Olympische Spiele in Düsseldorf wären mir das aber wert.“