Rheinische Post

Mode-Standort ist trotz Krise gefragt

Viele Einkäufer haben die CPD-Ordertage am Wochenende genutzt, um die Mode-Kollektion­en für die nächste Sommersais­on zu bestellen. Düsseldorf gibt sich aktuell deutlich selbstbewu­sster als Berlin.

- VON NICOLE LANGE

Der Mode-Branche ging es schonmal besser – doch in Düsseldorf stemmt man sich hartnäckig und bislang offenbar mit Erfolg gegen die Krise. Das ist das Fazit nach den CPD-Ordertagen, die von Freitag bis Montag zahlreiche Einkäufer des Handels in die Stadt gebracht haben, die ihre Kollektion­en für den nächsten Sommer bestellten. „Insgesamt war die Stimmung sehr gut“, sagt die Geschäftsf­ührerin des Vereins Fashion Net, Angelika Firnrohr: „Die Besucher-Frequenz war an einigen Stellen nicht so hoch; aber es wurden gute Geschäfte gemacht.“Fashion Net kümmert sich um die Belange der Branche in Düsseldorf und wird finanziell von verschiede­nen Modefirmen getragen und auch von der Stadt bezuschuss­t.

Geschäfte werden während der Ordertage in den rund 600 Mode-Showrooms verschiede­ner Marken und Agenturen im Stadtgebie­t gemacht – und auf den Ordermesse­n, die sich in den vergangene­n Jahren fest etabliert haben. Auf der Messe Supreme Women&Men im B1, veranstalt­et von der Munichfash­ion Company, stellten 500 Design-Labels aus der ganzenWelt ihre Kollektion­en vor – erstmals schon ab Freitag, was sich bewährte. „Der Orderumfan­g am Freitag war deutlich höher als im Vergleich zu den vergangene­n Jahren am jetzt eingespart­en Dienstag“, sagt Projektlei­terin Vanessa Frank. „Der Freitag war für mich persönlich der erfolgreic­hste Tag“, bestätigte auch Einkäufer Peter Hofmann, Geschäftsf­ührer von Beate Heymann.

Die Messe Gallery auf dem Areal Böhler verlief nach Angaben des Veranstalt­ers Igedo Company ebenfalls erfolgreic­h. „Wir sind sowohl mit der dreitägige­n Kernlaufze­it als auch den beiden zusätzlich ergänzende­n Rahmentage­n durch das Showroom-Konzept zufrieden“, sagt die Projektver­antwortlic­he Ulrike Kähler. Die Showrooms sollen es Agenturen und Marken ermögliche­n, auch vor und nach der Kernzeit der Messe Termine mit Kunden zu vereinbare­n. Mit dem Betrieb vor Ort zeigten sich die Aussteller zufrieden: „Es sind auch Neukunden gekommen – nicht nur vereinbart­e Termine“, sagt etwa Agentur-Inhaberin Sandra Mindner – sie war das erste Mal bei der Gallery. Mit dem Böhler-Gelände an der Stadtgrenz­e zu Meerbusch hat sich inzwischen auch der Standort der Gallery längst etabliert, dessen Erfolgsaus­sichten anfangs wegen seiner Lage abseits des sonstigen Mode-Geschehens angezweife­lt wurden.

Natürlich könne man das Geschehen in Düsseldorf nicht losgelöst von der Zukunft der Branche sehen, findet Firnrohr: „Die Mode verändert sich weiter, es fallen Einkäufer weg, der Handel muss sich auf vieles einstellen.“Gleichzeit­ig zeige sich aber dieses Jahr wieder deutlich, wie stark das Standing Düsseldorf­s als Mode-Stadt ist – auch im Vergleich zu Berlin, das gerade neu sein Profil sucht.

Bei der großen Party der Modebranch­e am Sonntagabe­nd im Blumengroß­markt waren entspreche­nd viele zufriedene Gesichter zu sehen. Nur nicht, als nach ein paar Stunden an einem von zwei Grill-Ständen das Fleisch ausging. Einige wollten hier ein Zeichen für eine neue Sparksamke­it der Branche entdeckt haben, aber Angelika Firnrohr winkt lachend ab:„Wir haben an der Party im Vergleich zum Vorjahr nicht gespart; sie war nur einfach sehr gut besucht. Am anderen Stand gab es noch bis in die Nacht Würstchen.“

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FOTO: IGEDO Bei der Ordermesse Gallery auf dem Areal Böhler zeigten diesmal rund 800 Marken aus 20 Ländern ihre neuen Sommer-Kollektion­en.
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F: FASHION NET Klaus Brinkmann (Bugatti; v.l.), Angelika Firnrohr (Fashion Net), OB Thomas Geisel und Dirk Büscher (Marc Cain Agency) bei der Branchen-Party

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