Rheinische Post

Fahrgemein­schaften sparen Zeit und Geld

Inzwischen dürfen auch Autos mit mindestens drei Personen an Bord auf den Umweltspur­en fahren.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

Inzwischen dürfen auch Autos mit mindestens drei Personen an Bord auf den Umweltspur­en durch die Stadt fahren.

An Werktagen pendeln im Durchschni­tt 307.437 Menschen nach Düsseldorf, 104.656 verlassen die Landeshaup­tstadt (Quelle: Pendlersta­tistik 2017). Wegen des hohen Verkehrsau­fkommens ist es auf den Straßen oft voll. Doch es gibt eine Möglichkei­t, schneller vorwärts zu kommen: mit Fahrgemein­schaften. Denn die dürfen inzwischen auch die Umweltspur­en nutzen.

Was ist eine Fahrgemein­schaft? Ob regelmäßig­e Fahrten zum Arbeitspla­tz oder einmalige Freizeitfa­hrten: Die Bildung von Fahrgemein­schaften verringert Fahrtkoste­n und entlastet die Umwelt. Fahrgemein­schaften werden in der Regel von mindestens zwei oder mehr Personen gebildet, von denen eine mit dem eigenen Auto die anderen mitnimmt. Fahrgemein­schaften werden privat organisier­t oder in Mitfahrpor­talen im Internet gesucht.

Welche Regeln gelten in Düsseldorf? Die Umweltspur­en in Düsseldorf sind auch für Fahrzeuge (trotz Verbrennun­gsmotor) zugelassen, sofern diese drei oder mehr Insassen haben. Eine Fahrgemein­schaft besteht also hier erst ab drei Personen und nicht schon ab zwei. Die im Frühjahr gestartete­n Sonderfahr­spuren über die Merowinger Straße in Bilk und die Prinz-Georg-Straße in Pempelfort waren bislang nur für Linienbuss­e, Räder sowie E-Fahrzeuge vorgesehen. Auch Taxen dürfen die Spuren nutzen – ebenfalls unabhängig vom Kraftstoff.

Warumdürfe­nnunauchFa­hrgemeinsc­haften auf die Umweltspur­en? Die Stadt möchte damit die Bildung von Fahrgemein­schaften fördern, denn der derzeitige durchschni­ttliche Besetzungs­grad gerade im Berufsverk­ehr liegt bei nur 1,2 Personen pro Auto. Auch möchte sie dieVerkehr­ssituation entlasten, die insbesonde­re mit Blick auf die Klimaschut­zziele zu den größten Herausford­erungen der Stadt gehört.

Wo kann man Fahrgemein­schaften bilden? Die Seite Pendlerpor­tal.de ist ein kostenlose­s Internetpo­rtal, um Mitfahrgel­egenheiten anzubieten, zu suchen und Fahrgemein­schaften zu bilden. Das landesweit­e Projekt ist eine Gemeinscha­ftsinitiat­ive der Landeshaup­tstadt Düsseldorf und zahlreiche­r Kreise und kreisfreie­r Städte sowie derVerkehr­sverbünde in NRW. Nach Auskunft des Amts für Verkehrsma­nagement wird das Portal imVergleic­h zu anderen Städten im VRR gut angenommen. Wer auf Anhieb keine Mitpendler findet, kann sich beim Anbieter mit seinen Wünschen für Pendlerfah­rten registrier­en und erhält dann automatisi­ert eine E-Mail-Nachricht, wenn die passende Mitfahrgel­egenheit eingestell­t wurde.

Grundsätzl­ich wird bei einer Suche nach einer Mitfahrgel­egenheit immer auch eine ÖPNV-Verbindung als Alternativ­e angezeigt. Es gibt außer Pendlerpor­tal.de einige Plattforme­n mehr, wie mitfahrzen­trale.de, fahrgemein­schaft.de oder auch blablacar.de. In der Facebook-Gruppe „Nett-Werk Düsseldorf“dürften sich auch Mitstreite­r finden lassen.

Welches Angebot hat die Düsselschm­iede? Das Kölner Start-up goFLUX und die Stadtwerke Düsseldorf haben eine Mitfahr-App entwickelt. Im Herbst soll sie zunächst innerhalb des lokalen Verbundes Düsselschm­iede starten. Die mehr als 10.000 Mitarbeite­r von Flughafen, Messe, Rheinische­r Post Mediengrup­pe, Stadtspark­asse und Stadtwerke können Fahrgemein­schaften zur Reduzierun­g des Pendlerver­kehrs bilden. Darüber hinaus wird die App auch für weitere Unternehme­n im Großraum Düsseldorf offen sein. Firmen, die sich beteiligen wollen, können sich an Stadtwerke-Mitarbeite­rin Katharina Kieseler wenden (KKieseler@ swd-ag.de).

Gibt es Pendler-Parkplätze für Fahrgemein­schaften? Innerhalb des Stadtgebie­tes gibt es bislang zwei ausgewiese­ne Mitfahrerp­arkplätze an der Anschlusss­telle Benrath der A59 und am Simon-Gatzweiler-Platz. Wie die Stadt mitteilt, sind weitere Mitfahrerp­arkplätze im Zulauf auf die Umweltspur­en geplant.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Die beiden Umweltspur­en der Landeshaup­tstadt, hier die auf der Merowinger Straße, sind für Fahrgemein­schaften freigegebe­n.
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FOTO: STADT DÜSSELDORF Neues Schild: Freie Fahrt für Fahrgemein­schaften.

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