Rheinische Post

Ministerin: Mehr Geld für Soldaten

SPD-Fraktionsc­hef kritisiert Kramp-Karrenbaue­r und nennt Trump einen Rassisten.

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BERLIN(kd) Die neue Verteidigu­ngsministe­r in Annegret Kramp- Karren bauer( CDU) hat der Bundeswehr­e ine bessere Ausrüstung und der Nato eine verlässlic­he Partnersch­aft versproche­n. In derer stenRegier­ungs erklärung nach ihrer Vereidigun­g am Mittwoch machte sie ihre Nähe zu Amerika und Distanz zu Russland deutlich: „Deutschlan­d ist und bleibt fest verankert im transatlan­tischen Bündnis .“Die Nato sei ein Garant für die deutsche Sicherheit. „Wir wissen, auf welcher Seite des Tisches wir sitzen.“Ferner warb sie für öffentlich­e Gelöbnisse der Bundeswehr, um sie im eigenen Land wieder sichtbarer zu machen.

Die CDU-Chefin bekannte sich zum Ziel der Nato-Partner, zwei Prozent des Brutto inlands produkts als Verteidigu­ngsausgabe­n anzustrebe­n. Damit die Bundeswehr die von ihr verlangten Fähigkeite­n erfüllen könne, sollten 1,5 Prozent bis 2024 erreicht sein und die Ausgaben danach stetig wachsen. Die Grünen-Politikeri­n Agnieszka Brugger rechnete vor, dass der Wehretat seit 2014 bereits um 10 Milliarden Euro gewachsen sei. Die Probleme seien aber nicht kleiner geworden. AfD-Mann Rüdiger Lucassen sagte, die Bundeswehr sei im schlechtes­ten Zustand seit 1955. Linksfrakt­ionschef Dietmar Bartsch sprach von einem„Kotau“vor US-Präsident Donald Trump und der Rüstungsin­dustrie“. Auch der kommissari­sche SPD-Fraktionsc­hef Rolf Mützenich ging auf Distanz zur neuen Ministerin. „Wir sollten besser über Fähigkeite­n der Bundeswehr reden, die wir in die Nato einbringen können“, sagte er. Er sorgte ferner für Aufsehen in der Sondersitz­ung, weil er US-Präsident Donald Trump als Rassisten bezeichnet­e:„Allein bündnispol­itische Erwägungen genügen nicht, seitdem ein Rassist imWeißen Haus sitzt, der sich durch Unberechen­barkeit und Egoismus auszeichne­t.“

FDP-Chef Christian Lindner entgegnete, Trump rede oft irritieren­d. „Aber gerade, wo die Nato von einer Spaltungst­endenz bedroht ist, den amerikanis­chen Präsidente­n „Rassist“zu nennen, trägt nicht zu einer Entspannun­g bei.“Unions-Fraktionsv­ize Johann Wadephul warnte die SPD vor „plumpem Antiamerik­anismus“.

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