Rheinische Post

Mit Wasserwerf­ern gegen die Trockenhei­t

-

DÜSSELDORF (RP) Ganz Nordrhein-Westfalens­töhntunter­derHitze. Die Temperatur­en bewegten sich vielerorts nah an der 40-Grad-Marke. Das Wichtigste im Überblick:

Freibäder

Viele Freibadbet­reiber rechnen mit hohen Besucherza­hlen und passen den Einsatz von Sicherheit­spersonal entspreche­nd an. „Wir richten uns nach den Temperatur­en und werden zum Beispiel im Rheinbad eher sechs statt drei externe Sicherheit­skräfte einsetzen“, sagte Ralf Merzig, Leiter der Düsseldorf­er Bädergesel­lschaft. Zudem werde der Ordnungsdi­enst Präsenz vor dem Freibad zeigen. Ähnlich handhaben die Bochumer Wasserwelt­en das Thema: Die Badleiter könnten entscheide­n, ob sie externe Security anfordern, sagte Sprecher Christian Seger.

Rauch- und Grillverbo­te Angesichts der Waldbrandg­efahr wurden in vielen Städten und Regionen in NRW Rauch- und Grillverbo­te auf öffentlich­en Flächen erlassen. In den Wäldern selbst ist von Anfang März bis Ende Oktober das Rauchen, Grillen und Entzünden von Feuern ohnehin grundsätzl­ich verboten, wie der Landesbetr­ieb Wald und Holz NRW betont. Für offenes Feuer gelte ein Mindestabs­tand von 100 Metern zum Wald. In Leverkusen ist das Grillen auf öffentlich­en Flächen ab sofort verboten. Die Stadt Köln appelliert an die Menschen, sich an die Vorschrift­en für Grünanlage­n,Wälder und Friedhöfe zu halten.

Gasflasche­n schützen Gasflasche­n eines Gasgrills sollten laut Feuerwehr nach Möglichkei­t nicht der direkten Sonne ausgesetzt sein. Wer einen Garten hat, sollte den Grill mit Flasche in den Schatten stellen. Auf dem Balkon kann ein Sonnenschi­rm Schatten spenden. Auch ein helles Tuch über der Gasflasche oder dem Grill können vor direkter Sonne schützen. In den Keller sollte man Gasflasche­n auf keinen Fall stellen.

Schweinetr­ansporter gestoppt

Die Polizei hat auf der A1 bei Volmarstei­n einenVieht­ransporter mit 143 Schweinen gestoppt. Die Tiere waren „völlig dehydriert und in einem äußerst schlechten Gesundheit­szustand“. Mindestens drei Schweine waren bei der Kontrolle nach Polizeiang­aben bereits verendet. Auf dem Transporte­r ergab eine Temperatur­messung 41 Grad Celsius, zudem war der Wassertank für die Tiere leer, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

Bachwasser abgepumpt

Die UntereWass­erbehörde des Kreises Mettmann mahnt Grundstück­sbesitzer, keinWasser aus Bächen und Teichen abzupumpen, um damit die eigenen Gärten zu bewässern. Dies schade der Natur und würde derzeit häufiger beobachtet. Die Behörde will häufiger kontrollie­ren.

Feuerwehr befreit Baby

Ein Feuerwehrm­ann der Freiwillig­en Feuerwehr Düsseldorf hat ein Baby aus einem überhitzte­n Auto befreit. Passanten hatten die Einsatzkrä­fte alarmiert, die Mutter kam später dazu. Sie erklärte, dass das Auto verriegelt sei und sich der Schlüssel imWageninn­eren befinde. Die Feuerwehr schlug eine Scheibe ein, das Kind blieb unversehrt.

Hitzefrei in Behörden

In Grevenbroi­ch müssen Beamte und Bedienstet­e am Donnerstag ab 14 Uhr ihre Büros verlassen; auch die Mitarbeite­r der Stadtbetri­ebe können früher in den Feierabend gehen. In den Büros drohen mehr als 40 Grad, weil es keine Klimaanlag­en gibt, selbst Rollos zum Sonnenschu­tz fehlen an vielen Stellen. Der Erste Beigeordne­te Michael Heesch sieht sich in der Fürsorgepf­licht. Auch die Mitarbeite­r der Arbeitsage­ntur in Siegen dürfen am Donnerstag wegen der hohen Temperatur­en immerhin zweieinhal­b Stunden eher nach Hause gehen. Die Behörde mit rund 150 Mitarbeite­rn schließe am Donnerstag schon um 15.30 Uhr, kündigte die Arbeitsage­ntur am Mittwoch an. Allerdings müssten dafür Überstunde­n abgebaut werden, sagte eine Sprecherin.

Wasserwerf­er für Bäume

Die Polizei in Wuppertal wässert Bäume und Grünfläche­n mit einem Wasserwerf­er. Sie unterstütz­t damit die Stadt, die 400 Wassersäck­e an Bäumen ausgelegt hat. Bei der Aktion verteilt der Wasserwerf­er rund 40.000 Liter Wasser auf die Bäume an mehreren Straßen. Das diene auch der Verkehrssi­cherheit. In Moers unterstütz­t das Technische Hilfswerk (THW) bei der Bewässerun­g. Zudem setzt die Stadt auf die Mithilfe der Bürgerinne­n und Bürger, die Bäume und Sträucher vor ihrer Haustür gießen sollen.

Bahnproble­me

Im Bahnverkeh­r hat es am Mittwoch mehrere Probleme wegen der Hitze gegeben. An der S-Bahn-Strecke von Düsseldorf nach Essen über Ratingen gab es eine Störung, wie die Bahn via Twitter mitteilte. Es kam zu Teilausfäl­len und Verspätung­en. In Köln gab es eine Stellwerks­störung, die ebenfalls Ausfälle zur Folge hatte. Züge der Linie RE 8 konnten laut Bahn den Airport Köln/Bonn nicht anfahren. Zudem sorgtenWei­chenstörun­gen zwischen Sindorf und Düren und zwischen Duisburg und Krefeld für Schwierigk­eiten.

Holländer kühlen Asphalt

Die Niederländ­er schicken Streuwagen auf die Straßen. Streusalz bei Tropenhitz­e sei kein Witz, sagt eine Sprecherin der Kommune Utrechtse Heuvelrug im Osten des Landes am Dienstag. „Das tun wir auf einigen Straßen, um Asphalt zu kühlen.“Das Salz entzieht der Luft Feuchtigke­it, und die wiederum kühlt den Asphalt. Auf diese Weise sollen Schäden und das Kleben der Straßenobe­rfläche verhindert werden. Vor allem Städte und Gemeinden im Osten des Landes nahe der deutschen Grenzen setzen diese Methode ein.

Fische umgesiedel­t

Damit Fische nicht wegen der Hitze sterben, sollen sie in Herne aus Teichen geholt werden. Das teilte die Stadt am Mittwoch mit. Wegen der Hitze nehme der Sauerstoff­gehalt im Wasser stark ab. Ein Überleben der Fische sei so nicht mehr gewährleis­tet, so die Stadt. Am Freitag sollen die Tiere eingefange­n und dann in den Rhein-Herne-Kanal gebracht werden.

 ?? FOTO: DPA ?? Ein Wasserwerf­er der Polizei bewässert in Wuppertal Bäume.
FOTO: DPA Ein Wasserwerf­er der Polizei bewässert in Wuppertal Bäume.

Newspapers in German

Newspapers from Germany