Rheinische Post

Veganes Eis fällt im Test durch

Pünktlich zur aktuellen Hitzewelle hat die Stiftung Warentest Vanilleeis untersucht. Elf von 19 Produkten bekamen die Note „gut“.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Das Hoch „Yvonne“beschert Deutschlan­d Hitzerekor­de. Und auch wenn Experten davon abraten – weil eherWarmes dem Körper Linderung verschaffe­n soll –, greifen wieder viele für die Abkühlung zum Eis. Die Deutschen sind Eisliebhab­er. Allein im vergangene­n Jahr machten die Markeneish­ersteller nach eigenen Angaben 2,6 Milliarden Euro Umsatz mit ihren Produkten, eine Steigerung um 33 Prozent innerhalb von nur zehn Jahren. Die Verbrauche­r setzen dabei überwiegen­d auf industriel­l gefertigte­s Eis, das mit einem Marktantei­l von 81 Prozent das Eisdielene­is (16 Prozent) und das Softeis (drei Prozent) auf die Plätze verweist.

Und so kommt eine Untersuchu­ng der Stiftung Warentest wie gerufen. Die Tester haben 19 Haushaltsp­ackungen Vanilleeis einer intensiven Prüfung unterzogen – mit teils überrasche­ndem Ergebnis.

Positiv fiel auf, dass insgesamt elf der untersucht­en Produkte die Note „gut“erhielten. Das Eis „Mucci Premium Bourbon-Vanille“von Aldi Nord bekam gerade noch ein „befriedige­nd“, drei erhielten ein „ausreichen­d“– darunter die in Deutschlan­d am meisten verkaufte Langnese-Sorte „Cremissimo“sowohl in der laktosefre­ien als auch in der milchhalti­genVariant­e. Die Sorte „Vanille-Bourbon“der Mettmanner Tiefkühlko­stkette Eismann erhielt als einzige die Note „mangelhaft“. Die Tester begründete­n dies unter anderem mit dem Gebrauch von zu viel Fremdaroma.

Dass sich der Preis nur bedingt als Kaufkriter­ium heranziehe­n lässt, belegt das Eismann-Beispiel: Die mangelhaft­e Sorte zählt mit einem Preis von 10,50 Euro pro Kilogramm klar zum teuren Segment. Lässt man die veganen Produkte außen vor, mussten Kunden nur für den Testsieger Herkunft | Produktnam­e

„Vanilla“des amerikanis­chen Hersteller­s Häagen-Dazs mit stolzen 15 Euro pro Kilogramm mehr bezahlen.

Qualität kann auch günstig sein. Die günstigste­n Eissorten schlugen mit 1,91 Euro pro Liter zu Buche. Fünf von ihnen gehören zu den mit„gut“bewerteten Produkten. Am weitesten vorn lag in dieser Preisklass­e das Eis „Grandessa Premium Eis Vanille“von Aldi Süd.

Für Kunden, die zwar auf tierische Produkte, aber nicht auf Eis verzichten wollen, liefert die Stiftung Warentest im Übrigen schlechte Nachrichte­n. Alle drei veganen Eissorten überzeugte­n die Stiftung nicht: Carlotta „Veganes Eis Vanille“kam mit einem „befriedige­nd“noch am besten weg. Kauflands„K-Take it veggie“schaffte nur ein„ausreichen­d“– insbesonde­re weil es viermal so viel Zucker enthielt, wie auf der Packung angegeben war. Made with Luves „Lupinen Eis Vanille“fiel mit der Note „mangelhaft“komplett durch. Auch hier war das Problem laut Stiftung Warentest, dass Aromastoff­e enthalten waren, die zwar den Geschmack nachahmen, nicht aber aus der Vanille stammen. Und zwar deutlich mehr als von der EU erlaubt. „Aus unserer Sicht dürfen Verbrauche­r im Vanilleeis mehr als einen Krümel Vanille erwarten – erst recht, wenn Schoten und Blüten auf der Packung abgebildet sind“, schreiben die Tester. Note Preis je kg

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