Einigung über neuen Großmarkt rückt näher
Weitere Händler haben erklärt, dass sie an der Ulmenstraße bleiben wollen. Das Sortiment könnte um Fisch und Meeresfrüchte erweitert werden.
Im Streit um die Zukunft des Großmarktes zeichnet sich ab, dass die Obst- und Gemüsehändler am angestammten Standort an der Ulmenstraße bleiben. Die Betreibergenossenschaft Großmarkthallen Düsseldorf eG teilte am Mittwoch mit, dass sich ihr seit der Gründung weitere acht Händler angeschlossen haben. Damit haben sich 17 Mitglieder zusammengefunden, die an der Umgestaltung mitwirken wollen.„Weitere Unternehmen prüfen derzeit einen Beitritt zur Genossenschaft“, hieß es weiter.
Die Kunden des Großmarktes sind 3000 Einzel- und Wochenmarkthändler sowie Gastronomiebetriebe bis hin zu Großküchen und Firmenkantinen. Die Pläne für eine Erneuerung des Marktes haben viel Konfliktstoff geboten. Die Stadt, bisher Vermieterin der Händler in Derendorf, will den Markt nicht mehr betreiben und das Gelände der Stadttochter IDR verkaufen, die diese in die Jahre gekommenen Hallen durch moderne ersetzen will. Allerdings kritisierten die Händler sowohl die höheren Mieten als auch die Tatsache, dass sie den Mietvertrag gemeinsam als Genossenschaft unterschreiben sollten. Von diesem Modell ist man inzwischen abgerückt, es soll Einzel-Mietverträge geben. Auch bei den Mietkonditionen soll man aufeinander zugegangen sein: „Wir haben bei den Verhandlungen eine gemeinsame Grundlage entwickelt, die uns die Zuversicht gibt, dass wir auch die Detailfragen einvernehmlich lösen werden“, sagt Genossenschafts-Vorstandsmitglied Roland Tolls. Allerdings hatte inzwischen ein anderer Investor auch ein Gelände in Neuss als möglichen neuen Standort ins Spiel gebracht.
Nach den neuen Angaben der Genossenschaft stehen nun allein ihre 17 aktuellen Mitglieder für die Belegung von knapp 10.000 Quadratmetern an der Ulmenstraße. Das Gesamtkonzept sieht eine Fläche von 16.000 Quadratmetern vor. Neben den aktuellen Großmarkt-Händlern gebe es zudem Gespräche mit neuen Anbietern, mit denen das Sortiment erweitert werden könnte. So hätten Spezialitätenanbieter für Fisch und Meeresfrüchte signalisiert, dass sie Interesse am Standort Düsseldorf haben, ebenso Lieferanten mediterraner Produkte. Auch der eigenständige Blumengroßmarkt bleibt vor Ort und wird sich komplett erneuern.
Aktuell sind noch rund 30 Klagen von Händlern gegen die Stadt anhängig, bei denen es etwa um Entschädigungen für getätigte Investitionen geht. Es soll angestrebt werden, dass diese zurückgenommen werden.