Rheinische Post

Wunsch nach Skatepark, Disco und Pool

Kinder und Eltern konnten Anregungen für eine geplante Jugendfrei­zeiteinric­htung in Gerresheim geben.

- VON CHRISTOPH WEGENER

GERRESHEIM­Warum kann man nicht direkt einen Fußballpla­tz und einen Pool bauen? Eine schwierige Frage, die Saskia Hofmann beantworte­n muss, schließlic­h wartet vor ihr eine Gruppe von Kindern mit großen Augen. „Ich kann leider weder das eine noch das andere verspreche­n, aber ihr dürft alle eure Ideen gerne an die Wand schreiben“, sagt die Mitarbeite­rin des Jugendamte­s und deutet auf ein großes Blatt Papier hinter ihr.

Kinder, Jugendlich­e und Eltern wurden von Jugendamt und Jugendring dazu eingeladen, sich an den ersten Planungssc­hritten einer Jugendfrei­zeiteinric­htung im Neubaugebi­et Quellenbus­ch zu beteiligen. „Wir befinden uns noch in einem sehr frühen Stadium, haben aber beschlosse­n, die Anwohner und ihre Kinder bei der Gestaltung einzubezie­hen“, erzählt Joachim Möntmann, der ebenfalls für das Jugendamt arbeitet. „Es geht darum, erste Ideen zu sammeln, wie man die Räume und den Außenberei­ch gestalten könnte.“Abseits des modernen Spielplatz­es an der Halleschen Straße, der sich eher an die kleineren Gerresheim­er richtet, fehlt es auf dem Gelände nach Ansicht vieler an Beschäftig­ungsmöglic­hkeiten für ältere Kinder. „Ich muss immer bis nach Eller fahren, um einen vernünftig­en Skatepark zu erreichen“, sagt Johannes, während er eine„Minirampe zum Skaten“als Idee auf die Liste schreibt. Sich an der Planung beteiligen zu können, ist dem Zehnjährig­en wichtig: „Wenn hier etwas gebaut wird, dann will ich auch mitentsche­iden.“

Die Vorstellun­gen der Kinder sind vielfältig. Die achtjährig­e Ava wünscht sich einen ganz besonderen Raum: „Ich möchte gerne eine kleine Disco haben, da ich sehr gerne tanze“, erklärt die Schülerin. Die Anregung ihrer Schwester Fay ist weniger gigantisch: „Ein Billardtis­ch wäre schön“, sagt sie mit einem Grinsen. Die beiden Mädchen stehen vor einem groben Grundriss des geplanten Gebäudes, den die Veranstalt­er mit Röhren auf den Boden ausgelegt hatten. Trotz der frühen Projektpha­se können die Kinder und Eltern hier bereits ins Detail gehen und über kleine Pappschild­er die Position ihres Gestaltung­svorschlag­es bestimmen. Marion Knöpper und Michaela Seider haben ein genereller­es Anliegen. „Das Gebäude sollte auf jeden Fall umfassend barrierefr­ei sein. Alleine mit einem stufenlose­n Eingang ist das noch lange nicht gewährleis­tet“, berichtet Knöpper, die ihren Sohn Soufian im Rollstuhl mitgebrach­t hat.„Auch eine Möglichkei­t zumWickeln muss zum Beispiel vorhanden sein.“Seider ergänzt: „Außerdem wäre es schön, auch mehr Spielmögli­chkeiten für motorisch eingeschrä­nktere Kinder zu haben.“

Alle vorgetrage­nenWünsche werden vom Jugendamt und dem Jugendring am Ende der einstündig­en Veranstalt­ung eingesamme­lt und sorgsam notiert. Nach Ablauf der Sommerferi­en soll eine weitere Umfrage garantiere­n, dass auch die Einwohner mit ihren Kindern einbezogen werden, die im Moment gerade im Urlaub sind.

 ?? RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER ?? Fay (l.) und Ava malen ihre Wünsche für die Freizeitei­nrichtung auf, Jonas Höhn begutachte­t den Vorgang.
RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Fay (l.) und Ava malen ihre Wünsche für die Freizeitei­nrichtung auf, Jonas Höhn begutachte­t den Vorgang.

Newspapers in German

Newspapers from Germany