Demo für den Erhalt des Hauses an der Kronenstraße
UNTERBILK (nika) Zwischen 1896 und 1904 ist das alte Jugendstilhaus an der Kronenstraße gebaut worden. Viele Jahre war dort ein Altenheim untergebracht, dass irgendwann an die Aachener Straße zog. Der seit 14 Jahren leerstehende, südliche Teil des Gebäudeensembles soll nun abgerissen werden „und einem gesichtslosen Neubau weichen“, sagt Thorsten Graeßner von den Grünen im Stadtbezirk 3. Die Bilker Initiative „Wohnen für alle“hat für heute eine Demonstration für den Erhalt des Kronenhauses an der Kronenstraße 10 angemeldet. Los geht es um 18 Uhr.
Was Graeßner und seine Mitstreiter besonders ärgert ist, dass noch vor drei Jahren das Haus saniert werden sollte. Geplant war, dass es im Inneren umgebaut und als Teil eines Neubaus von zwei Apartmenthäusern im Innenhof erhalten bleibt. „Dann passierte nichts, das Haus blieb leer“, sagt der Grünen-Politiker. Bis das Bauvorhaben schließlich gecancelt wurde.
Jetzt ist das Haus verkauft worden. Der neue Investor will es offenbar abreißen, „da es vermeintlich in einem schlechtem Zustand sei und – für uns unerklärlich – auch die Untere Denkmalschutzbehörde keine Einwände hat“, sagt Thorsten Graeßner. Es soll einem Neubau mit 18Wohnungen weichen. Außerdem sollen neun Reihenhäuser im Innenhof realisiert werden. „Preisgedämpfter oder öffentlich geförderter Wohnraum soll nicht entstehen. Das jugendstilgeprägte Gesicht der Kronenstraße würde unwiederbringlich zerstört“, findet der Politiker. Die Initiative fordert, dass das alte Haus weiterhin für Wohnen genutzt wird und die straßenprägende Fassade erhalten bleibt. Graeßner und seine Kollegen aus der Bezirksvertretung 3 hatten bereits beim Investor um Nachbesserungen gebeten, als das Projekt dem Gremium vorgestellt wurde.
Vor allem für bezahlbaren Wohnraum setzt sich die Bilker Initiative ein. Und weil der Druck auf dem Wohnungsmarkt weiter steigt, sind die Bilker und Unterbilker nicht die einzigen, die auf die Straße gehen. Mehr als 500 Düsseldorfer waren Anfang Mai einem Aufruf des Aktionsbündnisses„Für eine rebellische Stadt” gefolgt. Mit bunten Verkleidungen zogen sie durch die Stadt und haben für eine Entspannung auf dem Markt demonstriert.