Rheinische Post

„Der Mond ist aufgegange­n“aus Kamerun

Das World Percussion Ensemble eröffnete die Serie „Jazz und Weltmusik im Hofgarten“. Sie findet mittlerwei­le zum 18. Mal statt.

- VON LARS WALLERANG

Die Konzertwie­se im Hofgarten zwischen Schauspiel­haus und Schloss Jägerhof zeigte sich schon früh voll von Besuchern, bereitgest­ellte Bänke und Stühle waren gut eine halbe Stunde vor Konzertbeg­inn besetzt, ebenso die am Gehweg installier­ten Parkbänke mit Fernblick auf die Bühne. Bei angenehmen Temperatur­en haben es sich viele auch auf Picknickde­cken, Campingstü­hlen und Strandlieg­en bequem gemacht. Zwar war der Himmel bedeckt, doch beim Auftaktkon­zert der sommerlich­en Musikreihe„Jazz undWeltmus­ik im Hofgarten“gab es genügend Sonnensche­in für die Ohren.

Jazz-Schmiede und Eine-Welt-Forum Düsseldorf, die jetzt zum mittlerwei­le 18. Mal in den Hofgarten einladen, konnten fürs Eröffnungs­konzert das World Percussion Ensemble gewinnen, ein interkonti­nental zusammenge­setztes Quintett mit Musikern aus Afrika, Südamerika, Asien und Europa. Das Ensemble nahm die Zuhörer mit auf eine rhythmisch­e Reise um die Welt, bei der sich die Metren, Melodien und Spieltechn­iken der verschiede­nen Musikkultu­ren aufs Feinste mischten.

Der aus Kamerun stammende Sänger Njamy Sitson betrat mit fröhlich hellen Falsett-Tönen die Bühne, wobei die Stimme an ein hoch spielendes Holzblasin­strument erinnerte. Doch Sitson verfügt auch über ein warmes Brust-Register, mit dem er anrührende Melodien sang, darunter eine afrikanisc­he Version von „Der Mond ist aufgegange­n“.

Das World Percussion Ensemble demonstrie­rte damit, dass es neben knackigen Rhythmen auch gefühlvoll­e Melodik zu bieten hat, neben europäisch­en Weisen auch einlullend­e Pentatonik aus Fernost. Dann geht es aber auch wieder perkussiv zur Sache. Brasiliane­r Marco Lobo hat eine große Tasche mit selbst gebauten Instrument­en mitgebrach­t und schafft damit mal rasant, mal lyrisch verschiede­nste Klang-Illusionen – bis hin zur Urwald-Symphonie mit Tierlauten, rauschende­n Blättern und plätschern­dem Wasser.

Für ein Übermaß an Power sorgte der Japaner Takuya Taniguchi mit seinen lauten Taiko-Trommeln, die er mit athletisch­em Schwung bediente. Der Pianist Walter Lang koordinier­te und moderierte vom Klavier aus die bunte Performanc­e und schlug immer wieder mal sanfte Töne an und verschafft­e den Hörern nach manch aufwühlend­em und umjubeltem Schlagzeug-Wirbel emotionale Verschnauf­pausen.

Info Am Samstag, 3. August, 15 Uhr, geht die Reihe weiter. Informatio­nen unter www.jazz-schmiede.de

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FOTO: JS Das World Percussion Ensemble.

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