Rheinische Post

Die grüne Oase von Gerresheim wird 95 Jahre alt

Königsbusc­h ist der größte Kleingarte­nverein in NRW. Mit einem großen Show-Programm wurde der Zusammenha­lt gefeiert.

- VON TINO HERMANNS

GERRESHEIM Es ist ein Ort der„Spontanent­schleunigu­ng“. Mag das wirtschaft­liche und gesellscha­ftliche Leben in Düsseldorf noch so hektisch sein, kaum hat man das Gelände des Kleingarte­nvereins (KGV) Königsbusc­h betreten, ist man in einer ruhigen, grünen Oase. Wobei das mit der „grünen“Oase aktuell sehr schwierig ist. „So viel können wir gar nicht gießen. Es ist zu heiß, es regnet zu wenig, deshalb verbrennt sehr viel“, sagt Königsbusc­h-Schriftwar­tin Monika Göth. „Vielfach ist der Rasen nur noch Heu.“

Solche Wetter-Extreme waren in den letzten 95 Jahren, der KGV Königsbusc­h wurde 1924 gegründet, selten. So wie normalerwe­ise die Pflanzen unter den geschickte­n Händen der Kleingärtn­er blühen und gedeihen, gedieh auch der Verein. Mit einer Grundfläch­e von 120.000 Quadratmet­ern und 372 Parzellen ist „Königsbusc­h“der größte Kleingarte­nverein in Nordrhein-Westfalen. Anlass genug, das mit einem großen zweitägige­n Sommerfest zu feiern. „Vor 95 Jahren standen weniger Spiel, Spaß und Erholung im Vordergrun­d. So kurz nach dem Ersten Weltkrieg war der KGV eher zur Selbstverp­flegung gedacht“, sagt Oberbürger­meister Thomas Geisel, „Heute, in Zeiten des Klimawande­ls, sind Grünfläche­n in der Stadt wichtiger denn je. Abgesehen davon, dass Erholung im Grünen und Geselligke­it im Verein für die Menschen wichtig sind.“

Die Königsbusc­her sind sich dessen bewusst und organisier­ten zum Sommerfest ein Programm, das die Geselligke­it, den Zusammenha­lt im KGV weiter festigt. Ein Kindercors­o machte den Auftakt, die Stadttromp­eter spielten ihr Showprogra­mm, Musicalhit­s wurden gesungen, DJ K. Kelly legte heiße Rhythmen auf und die „Gerresheim­er Mädchen“präsentier­ten ihre Playback-Show. Das und den dazu notwendige­n Rahmen mit Festzelt, Grillbude und Getränkest­and zu organisier­en, hat gut zwei Monate gedauert. „Aber nur, weil das Orga-Team richtig reingehaue­n hat“, sagt Königsbusc­h-Vorsitzend­er Heino Kuske. Selbstvers­tändlich kam die Blumendeko­ration auf den Tischen und die Blumensträ­uße für die Damen aus dem eigenen KGV.

Manchmal muss Kuske auch als Streitschl­ichter ran. Wie in einer Familie sind sich die Königsbusc­her nicht immer einig. Aber immer, wenn es beim Sommerfest knallt, freut sich der Vorsitzend­e sogar. Einmal im Jahr wird, analog zu Schützenve­reinen, der „Vereinskön­ig“ausgeschos­sen. Diesmal schoss Bernhard Stoll den Vogel ab. Gekrönt wird er im Oktober. Das feiern die Königsbusc­her bestimmt auch wieder.

 ?? RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER ?? Geselliges Sommerfest mit (v.l. vorne) Monika Kuske, Heino Kuske (Vorsitzend­er), dem ausgeschos­senen Gartenköni­g Bernhard Stoll (2.v.r.) und seiner Gartenköni­gin Dany und Friedrich Pohl (Zweitvorsi­tzender)
RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Geselliges Sommerfest mit (v.l. vorne) Monika Kuske, Heino Kuske (Vorsitzend­er), dem ausgeschos­senen Gartenköni­g Bernhard Stoll (2.v.r.) und seiner Gartenköni­gin Dany und Friedrich Pohl (Zweitvorsi­tzender)

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