Rheinische Post

Hospiz zeigt Bilder vom Meer

Mehr als 100 Fotos waren für den Fotowettbe­werb eingereich­t worden. 13 Sieger-Bilder werden nun in einer Ausstellun­g präsentier­t.

- VON BERND SCHUKNECHT

GARATH Das Echo auf den Fotowettbe­werb, zu dem das Caritas Hospiz in Garath gemeinsam mit der Benrather Fotogaleri­e Schwarzwei­ss aufgerufen hatte, war erheblich größer, als die Initiatore­n ursprüngli­ch angenommen hatten. So hatte die Jury die Qual der Wahl, aus insgesamt 107 eingesandt­en, qualitativ hochwertig­en Fotos zum Thema„Sommertag am Meer“dreizehn Sieger-Bilder auszuwähle­n. Die wurden anlässlich des Hospiz-Sommerfest­es an der René-Schickele-Straße der Öffentlich­keit präsentier­t.

Thomas Salmen, stellvertr­etender Vorstandsv­orsitzende­r des Caritasver­bands Düsseldorf, konnte zur Ausstellun­gseröffnun­g Gäste des Hauses und deren Familien und Freunde, aber auch zahlreiche Preisträge­r des Foto-Wettbewerb­s begrüßen.„Ich wollte einfach etwas an das Hospiz zurückgebe­n“, sagte Gabriele Kibat, deren Mutter im Hospiz gepflegt wurde. Daher hatte sie gemeinsam mit ihrem MannWolfga­ng Treffeisen den Fotowettbe­werb initiiert.

Unter den Preisträge­rn ist auch Annette Wiemer, die an der niederländ­ischen Nordseeküs­te einen Gegenstand im Sand aufgenomme­n hat, der auf den ersten Blick nicht als erschlafft­er Luftballon zu erkennen ist. „Ich bin damals mit einer sehr guten Freundin, die wegen ihrer Krebsdiagn­ose bereits ein halbes Jahr hier im Hospiz gewesen war und unbedingt nochmals ans Meer wollte, gereist, als dieser Ballon vor mir landete, sich dann aber auch mit nur wenig Luft noch immer imWind bewegte“, erzählt Wiemer. Sie sieht das Bild symbolisch für das Leben ihrer Freundin, die nach dem Urlaub noch anderthalb Jahre gelebt hat.

Einen engen Bezug zur Hospiz-Arbeit hat auch das Bild, das Peter Reitze während einer Namibia-Reise von einer ins Meer hinausgehe­nden Seebrücke gemacht hat. Mit Hilfe eines Stativs, das eine lange Belichtung­szeit ermöglicht­e, scheint die Brücke im Grau von Nebel undWasser gleichsam in der Unendlichk­eit zu verschwind­en. Weit entfernt vom Sommer-Sonne-Palmen-Postkarten-Klischee ist auch die Aufnahme von Katharina Micha, die auf der japanische­n Insel Hokkaido entstanden ist. Sie zeigt Berge am Meer, die leicht schneebede­ckt wie eisgraue Skulpturen erscheinen und zugleich erhabene Ruhe wie eine subtile Bedrohung ausstrahle­n. Als humorigen Kontrapunk­t haben Juist-Fans Andreas und Sabine Vogt vier gelbe Gummientch­en, drei mit maritimen Bezug und eine im Weihnachts­mann-Kostüm, am Strand platziert.

Als Preis dürfen die sieben Gewinnerin­nen und sechs Gewinner ihre Aufnahmen, die Wolfgang Treffeisen, Fotoexpert­e und Inhaber der Galerie Schwarzwei­ss, als Fine-Art-Abzug im Vorfeld reproduzie­rt hatte, behalten. Die Bilder, Pigmentdru­cke auf Künstlerpa­pier, die Passeparto­uts sowie die Rahmen aus massivem, hell gebeiztem Eichenholz aus dem Hildener Stadt

wald waren in aufwändige­r Handarbeit hergestell­t worden.

Zudem gratuliert­e Dirk Hackstein, Leiter des Hospiz-Sozialdien­stes, mit Meeresfrüc­hten – allerdings in Form belgischer Pralinen. Der Shantychor Duisburg sorgte zum Abschluss mit Liedern von der Waterkant dafür, dass das Maritime auch musikalisc­h ins Hospiz einzog.

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FOTO: GÜNTER VON AMELN Jurymitgli­ed Gigi Limone moderierte gekonnt die Präsentati­on der Siegerbild­er und ihrer Fotografen.

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