Der Wunsch nach Veränderung
Eine junge Frau sucht in dem Drama „Brooklyn“ihr Glück in den Vereinigten Staaten.
(ry) Der „American Dream“ist der Inbegriff dafür, dass man mit harter Arbeit alles erreichen und sozusagen vom Tellerwäscher zum Millionär werden kann. Der Ausdruck wurde erstmals 1931 verwendet, als der amerikanische Schriftsteller und Historiker James Truslow Adams ihn in seinem Buch „The Epic of America“etablierte. Viele Einwanderer, die in die USA kommen, träumen dementsprechend davon, nur dank Fleiß und harter Arbeit zu Erfolg und Wohlstand zu kommen. Einigen Menschen gelingt dies auch, andere hingegen stellen schnell ernüchtert fest, dass es gar nicht so einfach ist, wie sie es sich vielleicht vorgestellt haben, und resignieren. Um eine junge Frau, die sich ebenfalls von der Einwanderung nach Amerika ein besseres Leben erhofft, geht es in dem britisch-irisch-kanadischen Drama„Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten“.
Der Film beginnt in Irland in den 1950er-Jahren: Zu dieser Zeit fasst die junge Eilis Lacey (Saoirse Ronan) den Entschluss, nach New York auszuwandern. Ihre ältere Schwester Rose (Fiona Glascott) ermutigt sie, an ihre Zukunft zu denken. Zum ersten Mal auf sich alleine gestellt, macht sich die junge Frau auf die Reise. Die Ankunft in Amerika ist für Eilis jedoch ein Schock, denn sie sehnt sich in die Heimat zurück und vermisst ihre Familie. Halt gibt ihr der Priester Flood (Jim Broadbent), der sich um sie kümmert und Eilis in die irische Gemeinde integriert. Bei einer Tanzveranstaltung lernt sie den charmanten Tony Fiorello (Emory Cohen) kennen. Der junge Klempner aus einer italienischstämmigen Familie schafft es, dass Eilis endlich in ihrem neuen Leben ankommt. Mit seiner aufmerksamen und aufrichtigen Art gewinnt Tony ihr Herz. Doch eine traurige Nachricht aus ihrer Heimat zwingt die junge Frau eines Tages, ihre alleinstehende Mutter (Jane Brennan) zu besuchen. Dort ist alles anders als früher: Als New Yorkerin steht sie im Mittelpunkt des Interesses und bekommt eine reizvolle Position in ihrem neuen Beruf als Buchhalterin angeboten. Sogar Jim Farrell (Domhnall Gleeson), ein attraktiver Junggeselle aus gutem Hause, wirbt charmant um die stilvoll gekleidete Heimkehrerin. Mit jedem Tag fällt ihr die Entscheidung schwerer, ein zweites Mal zu gehen.
Das Werk „Brooklyn – Eine Liebe zwischen zweiWelten“, das 2016 ins Rennen für den Oscar als „Bester Film“ging, erzählt auf subtile Art eine emotionale Einwanderergeschichte. Im Mittelpunkt steht eine grandios von Saoirse Ronan gespielte Irin, die sich nicht nur zwischen ihrer alten und neuen Heimat, sondern auch zwischen zwei Lieben entscheiden muss. Die in New York geborene irische Schauspielerin kann mit ihren gerade einmal 25 Jahren schon auf eine lange und erfolgreiche Schauspielkarriere zurückblicken. So war sie schon mit neun Jahren in der irischen Serie „The Clinic“zu sehen. 2007 spielte sie in „Hauptsache verliebt“die Tochter von Michelle Pfeiffer sowie in „Abbitte“. An der Seite von Keira Knightley und James McAvoy gelang ihr – mit gerade einmal 13 Jahren – in letzterem Werk der internationale Durchbruch. Für ihre Leistung wurde sie unter anderem für den „Golden Globe“sowie den„Oscar“nominiert. Mit JoeWright, dem Regisseur von „Abbitte“, arbeitete sie später auch beim Actionthriller „Wer ist Hanna?“zusammen. Zwei weitere„Oscar“-Nominierungen bekam die Mimin schließlich 2016 für den heute gezeigten Film sowie 2018 für ihre Rolle in „Lady Bird“. Zudem war sie in dem Musikvideo zu Ed Sheerans „Galway Girl“zu sehen.
Das Drehbuch von „Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten“nach dem gleichnamigen Roman von Colm Tóibín stammt aus der Feder von Bestsellerautor Nick Hornby und wurde ebenfalls für den „Oscar“nominiert. Den Schriftsteller kennt man unter anderem für seine Werke „High Fidelity“und „About a Boy“, die jeweils erfolgreich für die Leinwand adaptiert wurden.
Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten, 20.15 Uhr, ARD