Köln kämpft mit vielen E-Scooter-Unfällen
KÖLN (dpa/hsr) In Köln verlaufen die ersten Wochen mit E-Scootern auf den Straßen alles andere als störungsfrei: Fast jeden Tag hat die Polizei neue Unfälle zu vermelden.„Wir raten dringend, sich zunächst in aller Ruhe mit dem neuen Fortbewegungsmittel vertraut zu machen“, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Schon das Auf- und Absteigen wolle gelernt sein.
Allein in einem Zeitraum von 24 Stunden zuvor vermeldete die Polizei am Freitag fünf Vorfälle in Köln mit den neuen Rollern, teilweise mit schweren Verletzungen. Das größte Problem sieht die Kölner Polizei darin, dass Menschen betrunken oder zu zweit auf die Roller steigen. „Der E-Scooter ist kein Spielzeugroller, sondern ein versicherungspflichtiges Kraftfahrzeug“, warnte der Sprecher. Somit gälten die gleichen Regeln wie hinter dem Steuer.
In anderen großen Städten des Landes haben die Polizeiwachen weniger Grund zur Klage: In Düsseldorf gab es in den ersten zwei bis drei Wochen lediglich vier polizeibekannte Unfälle mit Verletzten. Dortmund, Bochum und dieVorreiterstadt Herne, in der die E-Scooter Anfang Juni als Erstes auftauchten, hatten bislang keine Unfälle zu vermelden.
Ab dem 1. August wird zudem die Mitnahme der Roller in den Bahnen und Bussen der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) offiziell geregelt. Das teilte ein Sprecher am Montag mit. Zusammengeklappte E-Scooter gelten den Beförderungsbedingungen des übergeordneten Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) zufolge als Handgepäck und können unentgeltlich mitgenommen werden.
Roller, die nicht zusammengeklappt werden können oder nicht zusammengeklappt sind, werden allerdings wie Fahrräder behandelt. Das heißt, dass ein Ticket der Preisstufe 1b/2a gelöst werden muss. Das kostet 2,70 Euro – in anderen Städten ist es günstiger, Münster und Bielefeld etwa berechnen 1,70 Euro.