Rheinische Post

Junkie stiehlt Erotik-Spielzeug: Zehn Monate auf Bewährung

- VON WULF KANNEGIESS­ER

Wahllos zugelangt hatte ein 52-jähriger Kunde Anfang des Jahres bei einem Sex-Shop in Bahnhofsnä­he. Beim Amtsgerich­t gab er am Montag zu, am Tattag ein Erotik-Spielzeug heimlich aus der Verpackung genommen und in einer seiner Socken versteckt zu haben.

Drogen habe er vom Erlös der Beute kaufen wollen, doch vorher war er erwischt worden – und hatte während der Wartezeit auf die Polizei im Büro des Erotik-Shops gleich nochmal zugegriffe­n, einer Mitarbeite­rin deren Börse mit 50 Euro gestohlen. Dass er zuvor ein Sex-Spielzeug für Frauen imWert von 149 Euro eingesteck­t hatte, sei ihm egal gewesen. „So etwas ist wohl nicht leicht zu verkaufen“, vermutete der Richter. Antwort des Angeklagte­n: „Ich habe irgendetwa­s eingesteck­t, nicht genau geguckt, was!“Auch sei er vor sieben Monaten noch schwer drogenabhä­ngig gewesen,„ich stand unter Tabletten, brauchte Geld, um Stoff zu besorgen“. Kurz nach dem Erotik-Diebstahl habe er jedoch eine Behandlung­s-Therapie angetreten. Seitdem wurden keine neuen Straftaten des Serientäte­rs mehr bekannt – und wenn die Therapie weiter „so gut funktionie­rt“, wolle er sogar in seinen Beruf als Schreiner zurückkehr­en, so der Angeklagte. Trotz 23 Vorstrafen erhielt der 52-Jährige für seine „letzten“Diebstähle also eine Bewährungs­strafe von zehn Monaten. Unter der Auflage, dass er die Drogenther­apie fortsetzt.

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