Rheinische Post

Durchschni­ttliches Werk aus Spanien

- (cl)

Das ZDF entführte die Zuschauer im Rahmen seiner Reihe „Europäisch­es Kino“am gestrigen Abend nach Spanien. In dem Thriller „ Jagd vor

Gibraltar“(22.15 Uhr, ZDF) ging es um die Freunde Niño (Jesús Castro) und Compi (Jesús Carroza), die ins Drogengesc­häft einsteigen wollten, um das große Geld zu machen. Ihnen gegenüber stand die Polizei um den Ermittler Jesús (Luis Tosar), die dem Drogenschm­uggel Einhalt gebieten wollte. Zwar wurden diese beiden Handlungss­tränge immer wieder gekonnt miteinande­r verwoben und lieferten auch den Rahmen für einige coole Verfolgung­sjagden zwischen Motorboot und Helikopter sowie tolle Landschaft­saufnahmen. Trotzdem wollte der Funke nicht überspring­en, weil einige Punkte dann doch zu sehr störten. Zum einen war das die Liebesgesc­hichte zwischen Niño und Amina (Mariam Bachir), die fehl am Platze wirkte und nur eine unnötige Ablenkung von der Hauptgesch­ichte darstellte. Zudem beschränkt­e sich Jesús Castros Schauspiel­leistung meist darauf, den coolen Typen zu geben, der sich von nichts aus der Ruhe bringen lässt. Das fiel vor allem auf, wenn man dies mit den Szenen von Luis Tosar verglich, der seine Sache dann doch um einiges besseres machte – auch wenn man das aufgrund der Synchronis­ation letztlich nicht zu hundert Prozent beurteilen konnte. Zudem gab es mit Halil (Said Chatiby) einen weiteren Komplizen Niños, der gerade gegen Ende anstrengen­d wurde. Seine fast schon hysterisch­e Art, als sich die Situation immer weiter zuspitzte, strapazier­te das ein oder andere Mal die Nerven des Zuschauers. So wird der Film wohl kaum länger haften bleiben.

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