14-Jähriger sitzt in den USA fest
Nach einer Flugannullierung musste der allein reisende Jugendliche 32 Stunden in Newark auf seinen neuen Flug warten.
Nach einer Flugannullierung musste der allein reisende Jugendliche 32 Stunden auf den nächsten Flug am Airport in Newark warten.
Diese 32 Stunden werden Anton Hoffmann und sein Sohn Sven (Namen geändert) nicht so schnell vergessen: Nachdem der Eurowings-Flug des 14-Jährigen von Newark nach Düsseldorf annulliert worden war, blieb er in den USA auf sich allein gestellt. Eine kurzfristige Umbuchung war nicht möglich.
Der Jugendliche befand sich auf dem Rückweg von einem Schüleraustausch. Nachdem er von seinen Gasteltern an den Flughafen gebracht worden war, erfuhr er von der Annullierung. Normalerweise können Passagiere dann auch auf Flüge anderer Linien der Lufthansa-Gruppe umgebucht werden. Das war in diesem Fall jedoch nicht möglich, da sein Ticket mit Bonusmeilen bezahlt worden war. Aus technischen Gründen könne dann nur auf Eurowings-Flüge umgebucht werden, hieß es in einer ersten Stellungnahme des Unternehmens. Nun erklärt ein Sprecher, dass trotzdem eine Umbuchung aus Kulanz überprüft worden sei, die jedoch mangels freier Plätze scheiterte.
Der nächste Eurowings-Flug nach Düsseldorf ging erst am nächsten Tag, sodass der Schüler kurzfristig eine Unterkunft benötigte. Das ist für einen allein reisenden Minderjährigen in den USA jedoch nahezu unmöglich, sodass der Vater von Deutschland aus ein Zimmer in einem nahegelegenen Hotel auf den Namen der Gasteltern buchte, die den Jungen dort absetzten. Das kostete ihn nicht nur 225 Euro, sondern auch viel Aufwand. Diesen Aufwand hätte man ihm gerne abgenommen, heißt es dagegen bei Eurowings. Hätte sich der Jugendliche am Schalter gemeldet, hätte man ihm auch ein Hotelzimmer organisiert. Das war für den Vater jedoch keine Option, da er sicherstellen wollte, dass sein Sohn in Flughafennähe untergebracht wird, um nicht alleine durch die Stadt reisen zu müssen.
Doch der Ärger setzte sich am nächsten Tag fort. Der nächste Flug von Newark nach Düsseldorf wurde in der App des Vaters abwechselnd als verspätet beziehungsweise annulliert angezeigt. Versuche, über die Unternehmenshotline eine Umbuchung zu erreichen, scheiterten erneut. Ein Unternehmenssprecher erklärt diesbezüglich, man habe später versucht, den Vater noch einmal zurückzurufen, um eine alternative Lösung zu finden. Das streitet Anton Hoffmann jedoch ab. „Es hat keinen Rückruf gegeben.“Aus Sorge vor einem erneuten Flugausfall buchte er schließlich auf eigene Faust einen neuen Flug für seinen Sohn mit Lufthansa nach Frankfurt. Kosten: rund 1600 Euro.
Der Vater ärgert sich aber nicht nur über diese Mehrausgaben.„Mir geht es darum, wie Eurowings mit dem Fall umgegangen ist.“Nicht zuletzt weil sein Sohn in Newark auf sich allein gestellt war. Bei Eurowings heißt es, man bedauere den Fall und möchte sich bei der Familie entschuldigen. Zudem wolle man zum einen die Umbuchung von Meilenflügen, zum anderen eine bessere Betreuung von allein reisenden Minderjährigen überprüfen. Die entstandenen Unkosten soll der Vater erstattet bekommen. Ob das auch den von ihm in Eigenregie neu gebuchten Flug einschließt, werde dagegen noch überprüft. Nach all dem Ärger wird das für Anton Hoffmann wohl nur ein schwacher Trost sein.