Börsenwert der Tech-Konzerne
dem Mythos eines.außergewöhnlichen Datenschatzes“, sagt Markus Jost, Analyst von Independent Research. Die Werbeeinnahmen seien so hoch, weil die Industrie hoffe, dass auf Facebook beworbene Produkte sich gut verkaufen. „Die Facebook-Aktie ist eigentlich ein Selbstläufer“, meint Jost.
Amazon konnte seinen Quartalsgewinn um vier Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar steigern. Diese Zahlen hatten zunächst an der Börse nicht für Enthusiasmus gesorgt. Doch bei Amazon zählen neben dem sich gut entwickelnden Internethandel inzwischen zunehmend auch die Cloud-Aktivitäten, erläutert Fondsmanager Stürner. In dieser Sparte konnte Amazon die Erlöse um fast 40 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar steigern. Als weltgrößter Cloud-Anbieter kommt Amazon auf einen Marktanteil von 50 Prozent. Mit Abstand folgen Microsoft und Google. Die Cloud-Sparte dürfte an Bedeutung zunehmen, weil mehr Unternehmen die Daten auslagern und eigene Rechnerleistung einsparen.
Auch Google legte beim Umsatz zu um ein Fünftel auf knapp 39 Milliarden Dollar. Der Gewinn verdreifachte sich sogar auf fast zehn Milliarden Dollar – im Vorjahr war er jedoch wegen der milliardenschweren Wettbewerbsstrafe der EU gedrückt worden. Doch auch bei Google zeigt sich die Zukunftsorientierung: Das Unternehmen investiert in autonomes Fahren, in die weltweite Internetversorgung, in Cybersicherheit und in Logistik mit der Entwicklung einer autonomen Drohne. Ausnahme ist nur der Streaming-Dienst Netflix, der nicht so viele neue Abonnenten gewinnen konnte wie erwartet. Die Chancen von Netflix hätten sich verschlechtert, glaubt Fondsmanager Stürner, weil sowohl Entertainment-Giganten wie Walt Disney als auch die Tech-Konzerne Apple und Amazon in diesem Geschäftsbereich mitmischen wollten.
Doch die Aussichten für die übrigen vier FAANG-Unternehmen schätzt Stürner als gut ein. Die Geschäftsentwicklung bleibe sehr dynamisch. Hauptgrund ist die Digitalisierung. Die wird die Wirtschaft nachhaltig umwälzen. Die großenTech-Konzerne haben sich da schon eine starke Marktstellung erarbeitet. „Die Anleger konzentrieren sich auf diese Aktien“, beobachtet Analyst Jost.
Wohl nicht zu Unrecht: Denn europäische, auch deutsche Konzerne sind in diesen Bereichen längst abgehängt. Geht es um Themen wie das schnelle Mobilfunknetz 5G, kann China mit Huawei noch mithalten. Auch im Bereich der Künstlichen Intelligenz dürften die Chinesen den Amerikanern noch Paroli bieten, als Cloud-Anbieter hat sich Alibaba schon profiliert. Die Europäer bleiben hingegen im Tech-Bereich in großen Teilen vorerst abhängig von Amerikanern und Chinesen. Die entsprechenden Aktien dürften deshalb wohl weiter zulegen. (in Milliarden Euro) Zum Vergleich: Microsoft 966 Mrd. Euro