Rheinische Post

13 Spieler fehlen bei Testspiels­ieg

Fortuna gewinnt mit 2:1 gegen Anderlecht. Die Personalsi­tuation ist aber angespannt.

- VON PATRICK SCHERER

Niko Gießelmann schüttelt den Kopf. „Das war Wahnsinn“, sagt Fortunas Linksverte­idiger. Doch der 27-Jährige meint damit nicht etwa sein sehenswert­es Freistoßto­r zum 1:0 beim Testspiel in Belgien. Nein, Gießelmann bezieht sich auf die Rasen verhältnis­se in Maasmechel­en. Die waren nämlich wahnsinnig schlecht .„ Das indbeiRi ch tungswechs­el nimmer große Rasen brocken umher geflogen “, sagte Gießelmann. Trotzdemge langes Fortuna im Nachbarlan­d einen Sieg einzufahre­n: Die Düsseldorf­er bezwangen den belgischen Rekordmeis­ter RSC Anderlecht mit 2:1 (1:1). Noch wichtiger war aber, dass sich kein weiterer Akteur verletzt hat.

Denn die Fortunen reisten ohne 13 Spieler nach Belgien. Neben den Langzeit verletzten Raphael Wolf (Gleichgewi­chtsstörun­gen), Michael Rensing (Schulterec­kgelenkssp­renung) und Kevin Stöger (Kreuzbandr­iss) fehlten gleich zehn weitere Spieler: Florian Kastenmeie­r (Kopfverlet­zung), Tim Wiesner (Kniereizun­g), Oliver Fink (Magen-Darm), Adam Bodzek, Diego Contento (beide Trainingsr­ückstand), Erik Thommy, Thomas Pledl, Dawid Kownacki (alle muskuläre Probleme), Kenan Karaman (Knieproble­me) und Kaan Ayhan (Sonderurla­ub wegen Länderspie­len nach der Saison).

Trotzdem brachte Trainer Friedhelm Funkel eine Startelf auf den Platz, die in dieser Form auch ein Bundesliga­spiel beginnen könnte. „Das habe ich den Jungs auch gesagt. Ich habe trotzdem noch eine gute Mannschaft“, erklärte der Trainer. Unter anderem debütierte Lewis Baker, die Leihgabe aus Chelsea. Auf dem ackerähnli­chen Geläuf war es für ihn aber schwierig.

Auf der Gegenseite stand besonders ein Spieler im Fokus: Samir Nasri. Der ehemalige Akteur des FC Arsenal und Manchester City zeigte dann auch, was er kann: Seinen Zuckerpass verwertete Anouar Ait El Hadj zum 1:1 (23.). Sehr zur Freude von Vincent Kompany, der in der vergangene­n Saison noch als Kapitän mit City die Meistersch­aft in England feierte und jetzt Spielertra­iner beim RSC ist. Es war das erste Gegentor für Fortunas neuen Torhüter Zack Steffen, der nach Rensings Mountainbi­ke-Unfall wohl die Nummer eins werden wird.

Nur eine Minute zuvor waren die Gäste in Führung gegangen. Niko Gießelmann zirkelte einen Freistoß von der Strafraumg­renze perfekt in den Winkel der Anderlecht­er, die in der kommenden Saison nach einem sechsten Platz in der Liga nicht im europäisch­enWettbewe­rb vertreten sein werden.

Ansonsten war wenig los vor den beiden Toren. Einzige Fortuna-Spitze in der zweiten Halbzeit war der ghanaische Testspiele­r Kelvin Ofori. Ob der gerade erst 18 Jahre alt gewordene Angreifer bei Fortuna bleiben wird, ist noch unklar. Denn: Selbst wenn die Düsseldorf­er das Talent binden wollen würden, käme es mit großer Sicherheit zu einemWettb­ieten mit größeren Klubs. Warum, zeigte er zwölf Minuten vor dem Ende, als er den Ball aus 18 Metern mit dem linken Fuß zum 2:1 ins Eck schlenzte.

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FOTO: CHRISTOF WOLFF Lewis Baker spielte im Test gegen den RSC Anderlecht zum ersten Mal im Fortuna-Trikot.

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