13 Spieler fehlen bei Testspielsieg
Fortuna gewinnt mit 2:1 gegen Anderlecht. Die Personalsituation ist aber angespannt.
Niko Gießelmann schüttelt den Kopf. „Das war Wahnsinn“, sagt Fortunas Linksverteidiger. Doch der 27-Jährige meint damit nicht etwa sein sehenswertes Freistoßtor zum 1:0 beim Testspiel in Belgien. Nein, Gießelmann bezieht sich auf die Rasen verhältnisse in Maasmechelen. Die waren nämlich wahnsinnig schlecht .„ Das indbeiRi ch tungswechsel nimmer große Rasen brocken umher geflogen “, sagte Gießelmann. Trotzdemge langes Fortuna im Nachbarland einen Sieg einzufahren: Die Düsseldorfer bezwangen den belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht mit 2:1 (1:1). Noch wichtiger war aber, dass sich kein weiterer Akteur verletzt hat.
Denn die Fortunen reisten ohne 13 Spieler nach Belgien. Neben den Langzeit verletzten Raphael Wolf (Gleichgewichtsstörungen), Michael Rensing (Schultereckgelenkssprenung) und Kevin Stöger (Kreuzbandriss) fehlten gleich zehn weitere Spieler: Florian Kastenmeier (Kopfverletzung), Tim Wiesner (Kniereizung), Oliver Fink (Magen-Darm), Adam Bodzek, Diego Contento (beide Trainingsrückstand), Erik Thommy, Thomas Pledl, Dawid Kownacki (alle muskuläre Probleme), Kenan Karaman (Knieprobleme) und Kaan Ayhan (Sonderurlaub wegen Länderspielen nach der Saison).
Trotzdem brachte Trainer Friedhelm Funkel eine Startelf auf den Platz, die in dieser Form auch ein Bundesligaspiel beginnen könnte. „Das habe ich den Jungs auch gesagt. Ich habe trotzdem noch eine gute Mannschaft“, erklärte der Trainer. Unter anderem debütierte Lewis Baker, die Leihgabe aus Chelsea. Auf dem ackerähnlichen Geläuf war es für ihn aber schwierig.
Auf der Gegenseite stand besonders ein Spieler im Fokus: Samir Nasri. Der ehemalige Akteur des FC Arsenal und Manchester City zeigte dann auch, was er kann: Seinen Zuckerpass verwertete Anouar Ait El Hadj zum 1:1 (23.). Sehr zur Freude von Vincent Kompany, der in der vergangenen Saison noch als Kapitän mit City die Meisterschaft in England feierte und jetzt Spielertrainer beim RSC ist. Es war das erste Gegentor für Fortunas neuen Torhüter Zack Steffen, der nach Rensings Mountainbike-Unfall wohl die Nummer eins werden wird.
Nur eine Minute zuvor waren die Gäste in Führung gegangen. Niko Gießelmann zirkelte einen Freistoß von der Strafraumgrenze perfekt in den Winkel der Anderlechter, die in der kommenden Saison nach einem sechsten Platz in der Liga nicht im europäischenWettbewerb vertreten sein werden.
Ansonsten war wenig los vor den beiden Toren. Einzige Fortuna-Spitze in der zweiten Halbzeit war der ghanaische Testspieler Kelvin Ofori. Ob der gerade erst 18 Jahre alt gewordene Angreifer bei Fortuna bleiben wird, ist noch unklar. Denn: Selbst wenn die Düsseldorfer das Talent binden wollen würden, käme es mit großer Sicherheit zu einemWettbieten mit größeren Klubs. Warum, zeigte er zwölf Minuten vor dem Ende, als er den Ball aus 18 Metern mit dem linken Fuß zum 2:1 ins Eck schlenzte.