Rheinische Post

Fahrschule­n in NRW suchen dringend neue Fahrlehrer

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF In Nordrhein-Westfalen werden händeringe­nd neue Fahrlehrer gesucht. „Die Auftragsbü­cher in den Fahrschule­n sind gut gefüllt. Was nicht ausreichen­d da ist, sind Fahrlehrer“, sagte der Vorsitzend­er des Fahrschulv­erbandes Nordrhein, Kurt Bartels, unserer Redaktion. Nach Angaben des Branchendi­enstes„Moving Internatio­nal Road Safety Assocation“fehlten in NRW derzeit 147 Fahrlehrer. Zurückzufü­hren sei der Mangel auch auf den demografis­chen Wandel. „Das Durchschni­ttsalter eines Fahrlehrer­s in NRW liegt jetzt schon bei 54 bis 55 Jahren“, so Bartels. Seiner Meinung nach hänge der Fachkräfte­mangel in seinem Beruf auch mit den unregelmäß­igen Arbeitszei­ten zusammen. „Junge Leute sind immer seltener noch dazu bereit, auch mal an Wochenende­n oder nachts zu arbeiten“, so der Vorsitzend­e des Fahrschulv­erbandes.

Die meisten Fahrschule­n scheinen sich noch nicht auf Elektromob­ilität eingestell­t zu haben. Nach Angaben des Branchendi­enstes würden nur 2,5 Prozent der Fahrschule­n eine Ausbildung auf E-Autos anbieten – bundesweit seien es demnach immerhin 4,9 Prozent. „Der Umgang mit den neuen Technologi­en wird zukünftig aber zu den wichtigen und spannenden Aufgaben des Fahrschull­ehrers gehören“, meint„Moving“-Präsident Jörg-Michael Satz.

Entgegen der landläufig­en Meinung, dass immer weniger junge Erwachsene einen Führersche­in machen würden, sind die Fahrschule­n in der Region voll mit Fahrschüle­rn. „Es stimmt nicht, dass junge Menschen keinen Führersche­in mehr machen wollen. Sie fangen nur ein bisschen später damit an. Das Dokument hat nicht mehr die höchste Priorität“, sagt Bartels. Während die meisten bis vor einigen Jahren noch mit 18 angefangen hätten, würden sie die Prüfung jetzt mit 23 bis 25 Jahren ablegen. „Sie merken, dass man den Führersche­in für den Beruf und die Familie immer noch braucht“, sagt Bartels. Darüber hinaus gebe es ein Stadt-Land-Gefälle.

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