Rheinische Post

Künast: Klöckner muss Tierbestan­d massiv reduzieren

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BERLIN (kd) Die drohenden Strafzahlu­ngen an die EU wegen der hohen Gülle-Belastung des Grundwasse­rs wird Agrarminis­terin Julia Klöckner nach Ansicht ihrer Vorgängeri­n Renate Künast (Grüne) nicht ohne drastische Reduzierun­g der Massentier­haltung abwenden können. Mit Blick auf die anstehende­nVerhandlu­ngen der CDU-Ministerin und der Umweltmini­sterin Svenja Schulze (SPD) in Brüssel sagte Künast unserer Redaktion: „Frau Klöckner und Frau Schulze werden mit ihren jetzigen Plänen in Brüssel nicht weit kommen, weil die Europäisch­e Union belegbare Fakten zur Zielerreic­hung braucht.“Die EU könne Deutschlan­d keine Kulanz anbieten.

Klöckner müsse eigene und konkreteVo­rschläge zur Senkung der Nitratwert­e im Grundwasse­r machen, sagte Künast. „Das wird eine deutliche Einschränk­ung der Tierbestän­de und der Massentier­haltung zur Folge haben.“Alle Länder müssten sich an europäisch­en Regeln halten. „Auch die Niederländ­er waren einmal gezwungen worden, ihren Tierbestan­d zu reduzieren. Damals wurden sogar mit militärisc­her Unterstütz­ung die Tiere von den Höfen geholt. Das will in Deutschlan­d ja kein Mensch.“Künast mahnte, der wegen zunehmende­r Reinigungs­kosten steigende Grundwasse­rpreis dürfe die Bundesregi­erung „nicht dem Profiinter­esse der Großtierha­lter unterordne­n, die ihre Gülle loswerden wollen“. Klöckner „traut sich aber nicht, etwas zu dürfen“, sagte Künast.

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