Was der Transfer von Ofori bedeutet
Fortuna verpf lichtet nach Informationen unserer Redaktion das große Sturmtalent aus Ghana. Der Transfer unterstreicht den neuen Stellenwert des Klubs. Die Düsseldorfer leben dabei von einer bemerkenswerten Symbiose innerhalb des Klubs.
Sie sind 18 Jahre alt und gelten als eines der größten Fußballtalente Afrikas. Sie haben die Wahl: Manchester United oder Fortuna Düsseldorf. Wohin gehen Sie? Kelvin Ofori stand in den vergangenen Tagen genau vor dieser Entscheidung. Und er hat sich für die Fortuna entschieden. Für den Klub hat diese Verpflichtung somit eine Dimension, die über den Deal an sich hinausgeht. Fortuna hat sich einen neuen Stellenwert im Fußballgeschäft erarbeitet.
Ein Blick auf die Zugänge in der laufenden Transferperiode reicht, um zu erkennen, dass der Düsseldorfer Klub bereits nach einem Jahr in der Bundesliga in Teichen mit größeren Fischen angeln kann. US-Nationaltorhüter Zack Steffen wurde von Manchester City ausgeliehen, Lewis Baker vom FC Chelsea, Dawid Kownacki von Sampdoria Genua. Und nun schnappt Fortuna einem weiteren Premier-League-Riesen einen Spieler vor der Nase weg. Wie ist das möglich?
Es sind vor allem zwei Faktoren, die in einer Symbiose zu diesen Handlungen befähigen. Zunächst hat sich der Klub in den vergangenen Jahren einen exzellenten Ruf erarbeitet und überaus erfolgreiche Resultate erzielt – mit der Mannschaft aber auch in der Entwicklung von Talenten. Es reichen zwei Namen, um diese Entwicklung zu belegen: Benito Raman und Dodi Lukebakio. Beide wurden bei der Fortuna zu begehrten Angreifern. Sie wurden für wenig Geld verpflichtet, nun wechselten beide für zusammen mehr als 30 Millionen Euro zu Schalke und Hertha BSC – wobei Fortuna nur an Raman verdiente.
Für diese Entwicklung sind wiederum vor allem zwei Bereiche bei Fortuna verantwortlich: Das Trainer- und Funktionsteam um Chefcoach Friedhelm Funkel. Und Kaderplaner Uwe Klein, der mit seinen Scouts Raman und Lukebakio zur Fortuna lotste. Ofori und sein Berater Roy Rajber wissen daher, dass der 18-Jährige in Düsseldorf mehr Spielzeit bekommen wird als in Manchester.
Und nun kommt noch der Faktor Lutz Pfannenstiel ins Spiel. Der Sportvorstand wurde im Dezember vom Aufsichtsrat eingesetzt. Einer der Hauptgründe für die Verpflichtung war das große internationale Netzwerk des 46-Jährigen. Und genau dieser Erwartungshaltung wird Pfannenstiel nun gerecht. Der Ex-Torhüter, der in jedem der sechs anerkannten Kontinentalverbände einem professionellen Fußballverein angehörte, ist ein bunter Hund in der Branche. Neben seinen Tätigkeiten im Fußball hilft ihm dabei auch das große Netzwerk, das er mit seiner Charity-Organisation Global United FC aufgebaut hat
Und so kommt es, dass sich die Transferbilanz – bis auf den noch fehlenden Innenverteidiger – sehr gut liest. Nun liegt es an der Mannschaft und dem Trainerteam die Zugänge – wie in denVorjahren – in das Gefüge zu integrieren. Bisher ist von den Führungsspielern um Kapitän Oliver Fink unisono zu hören, dass die Neuen neben sportlicher Qualität auch den bei Fortuna als besonders wichtig erachteten einwandfreien Charakter mitbringen.
Doch alle Vorschusslorbeeren nutzen nichts, wenn die Resultate in der Liga nicht stimmen. Und dann wäre auch Fortunas neuer Stellenwert wieder in Gefahr.