Unterbacher See bleibt in diesem Jahr von Blaualgen verschont
Beim zuständigen Zweckverband freut man sich über die gute Wasserqualität des Sees. In den Freibädern wird darauf ebenfalls penibel geachtet.
Wie Peter von Rappard scherzhaft erzählt, hat er in diesem Sommer schon mehrmals dreimal auf Holz geklopft. Der Grund: Die Wasserqualität des Unterbacher Sees ist als „ausgezeichnet“getestet worden, und anders als im vergangenen Jahr bereiten Blaualgen dem Geschäftsführer des Zweckverbandes am Unterbacher See dieses Mal keine Sorgen. „Wir haben eine Wassertiefensicht von sechs Metern – das ist phänomenal“, sagt von Rappard. 2018 musste er den Nordstrand noch wegen einer erhöhten Menge an Blaualgen zwischenzeitlich schließen, „jetzt aber bin ich sehr froh darüber, dass wir in diesem Jahr von dem Problem bislang verschont wurden“.
Warum gibt es in diesem Jahr keine Blaualgen im Unterbacher See? Im vergangenen Jahr erreichte der See wegen der Dauerhitze eine Temperatur von bis zu 28 Grad. In diesem Sommer waren es auch schon über 26 Grad, am Montag waren es immer noch angenehme 24 Grad am Mittag. Alle zwei Wochen überprüft ein Hygieneinstitut die Wasserqualität, zusätzlich schaut ein Biologe regelmäßig zur Kontrolle am Unterbacher See vorbei.„DieVermutung ist, dass ein Generationenwechsel der Pflanzengemeinschaften stattgefunden hat, der nun vollzogen ist“, sagt der Geschäftsführer dazu, dass es heuer keine Blaualgen gibt. „Es könnte aber auch daran liegen, dass es nicht durchgängig heiß war, sondern es wie momentan auch kühlere Phasen gibt.“Die ausbleibende Dauerhitze sei zwar gut für das Gewässer, aber schlecht für die Kasse: „Wir haben die Marke von 100.000 Besuchern geknackt, aber weitere 90.000 hätten wir schon noch gerne in dieser Saison“, sagt von Rappard.
Welche Auswirkungen haben hohe Temperaturen auf die Wasserqualität in den Freibädern? Zunächst helfen hohe Temperaturen der Umwelt, da durch die Wärme und den solaren Gewinn die Freibäder der Stadt nicht beheizt werden müssen. Für eine gute Wasserqualität muss bei höheren Temperaturen in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt die Chlordosierung leicht erhöht werden. Ein wesentlicher Faktor für eine vermehrte Chlorzehrung ist das höhere Gästeaufkommen. Die Besucher bringen mehr Fremdstoffe wie zum Beispiel Sonnenmilch insWasser. Ansonsten ist die Wasserqualität wie an jedem anderen Betriebstag im Jahr den Normen entsprechend gut. Die Hygieneparameter werden täglich dokumentiert. Auch bei den überdurchschnittlich hohen Temperaturen wie vor zehn Tagen, als fast 40 Grad erreicht wurden, lagen alle Hygieneparametern in den vorgeschriebenen Bereichen. Die Hygieneparameter sind Freies Chlor, pH-Wert, Temperatur und Redoxpotenzial.
Welchen pH-Wert hat das Becken
wasser? Der pH-Wert ist eine wichtige Messgröße und wird permanent in jedemWasserkreislauf gemessen. In der Regel liegt der pH-Wert im Beckenwasser zwischen 6,5 und 7,2. In den Beckenkreisläufen wird der pH-Wert über vollautomatische Dosieranlagen dauerhaft in dem vorgeschriebenen Bereich gehalten. Das ist es sehr wichtig, da zum Beispiel die eingesetzten Flockungsmittel – sie werden für eine bessere Filterung der Schmutzstoffe benötigt – nur in diesem pH-Wert-Bereich richtig funktionieren. Die Temperaturabhängigkeit des pH-Wertes wird über eine Mess-und Regeltechnik kompensiert.
Gibt es bei der Wasserqualität Unterschiede im Vergleich zum Vorjahr? Nein, da die Konditionierung des Beckenwassers vollautomatisch funktioniert und seit Jahren im Einsatz ist.
Wie hoch sind die Wassertemperaturen in den Stadtbädern? DieWassertemperaturen in den Kleinkinderbecken der Hallenbäder liegt bei 28 bis 32 Grad. Die Nichtschwimmer-, Schwimmer-, Vario-, Springer-, Mehrzweckbecken in den Hallenbädern haben eine Wassertemperatur von 24 bis 28 Grad, in den Freibädern von 24 bis 26 Grad. Bei hohen Außentemperaturen können die Wassertemperaturen in den Freibädern um gut zwei bis drei Grad klettern.
Profitieren auch die Hallenbäder von dem guten Sommer? Die Hallenbäder sind ebenfalls gut besucht, da sie oft von Gästen aufgesucht werden, die sich nicht in die pralle Sonne legen, entweder Bahnen ziehen oder eine Abkühlung ohne direkte Sonneneinstrahlung wollen. Die Wasserqualität in den Hallenbädern ist in der Regel wie in den Freibädern, da dort die gleiche Technik eingesetzt wird.