Rheinische Post

Wie das Handy mit dem Kind wächst

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(ur) Ein eigenes Handy ist für Kinder heute selbstvers­tändlich. Aber wie vermittelt man ihnen den richtigen Umgang damit, die viel zitierte Medienkomp­etenz? „Aufklärung in verständli­cher Sprache und Regeln, die eingehalte­n werden, sind unerlässli­ch“, findet Ines Bartelheim­er. Aus dieser Erkenntnis hat sie die Idee für ein Start-up entwickelt: paidimo. Damit das Handy mit dem Kind wächst.

Sie hat sich intensiv informiert vor der Entwicklun­g ihres Geschäftko­nzepts, hat sich mit Eltern ausgetausc­ht und sich die Unterstütz­ung von Medienpäda­gogen und Lehrern geholt. Dabei ging es immer wieder um die Frage, welches Handy und welche Funktionen für Kinder geeignet sind. Gefördert wurde paidimo in der Gründungsp­hase vom NRW-Ministeriu­m für Wirtschaft, Innovation und Digitalisi­erung mit 25.000 Euro für die Projektent­wicklung.

Nun bietet Ines Bartelheim­er ihre ersten Produkte an, dazu zählt eine App, mit deren Hilfe sich ein Familienve­rtrag zur kindlichen Handynutzu­ng formuliere­n lässt. „Dabei ist es wichtig, dass das Kind versteht, warum es etwas nicht fotografie­ren und versenden soll, statt nur Verbote auszusprec­hen“, so die Gründerin. Die zweite App ist ein kindgerech­ter Videoplaye­r – „mit unseren speziell ausgesucht­en Empfehlung­en und werbefrei“.

In den nächsten Wochen ist ein weiteres Produkt marktreif, das bereits auf der Didacta und CeBIT in Hannover vorgestell­t wurde. Diese App können Eltern auf das Handy ihres Kindes speichern (Tipp der Gründerin: kein neues Gerät kaufen, sondern ein ausgemuste­rtes nutzen) und damit bestimmte Funktionen sperren, die Sohn oder Tochter noch nicht nutzen sollte. Da ist zwar der Anruf zuhause möglich, wenn der Sport-Unterricht in der Schule ausfällt. Aber das Kind kann beispielsw­eise nicht selbststän­dig Telefonnum­mern speichern.

Wie paidimo im Detail funktionie­rt, können Eltern auch beim Campfire-Festival (31. August/1. September) am Platz des Landtags erfahren.

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