Piloten fliegen kranke Kinder ehrenamtlich
„Flying Hope“brachte Noam zu einer Hochzeit und Baby Sinja zu einer Klinik-Behandlung.
(semi) Für Noam aus Düsseldorf war es ein besonderes Erlebnis: Er konnte vor Kurzem an der Hochzeit seiner Tante teilnehmen. Möglich machte das das Düsseldorfer Pilotennetzwerk „Flying Hope“: Piloten fliegen ehrenamtlich kranke Kinder. Für den Sechsjährigen, der nicht sprechen und alleine sitzen oder stehen kann, weil er an einer seltenen angeborenen Erkrankung des zentralen Nervensystems leidet, charterten die Piloten eine Cessna 425 mit einer Druckkabine. Mit ihr flogen sie ihn nach Friedrichshafen. Noams Vater Manuel Krause dankt den Piloten Tom Link und Frieder Buntz: „Es ist eine sehr große Erleichterung, vor allem für Noam, wenn durch die Hilfsbereitschaft eine sonst sehr anstrengende, weite Reise so stark verkürzt werden kann.“
Die neun Monate alte Sinja wurde vor kurzem dank Spendengeldern und ehrenamtlichem Engagement von Piloten wiederum zu einer Behandlung an die Uniklinik Münster geflogen. Das Baby hat einen Gendefekt, ein schwaches Immunsystem, kann seinen Kopf kaum selber heben, geschweige denn krabbeln. An der Uniklinik versucht man, für Sinja eine Therapie zu finden. Ihr Bruder Loris, der den gleichen Gendefekt hatte, ist bereits vor vier Jahren gestorben.
Auch wenn die Piloten ehrenamtlich arbeiten und die Flughäfen oft Start- und Landegebühren erlassen, müssen für solche Transporte größere Maschinen gemietet werden. Das Geld für diese Flüge stammt aus einer Charity-Aktion der Düsseldorfer Zahnarztpraxis Dr. Jürgens & Partner. Die Zahnärztinnen Beate Jürgens und Susanne Hörmann stockten die Summe auf 3500 Euro auf, die Initiative „ It’s for Kids“verdoppelte die Summe wiederum auf 7000 Euro.