Rheinische Post

Gospel, Trommeln und afrikanisc­hes Essen in Flehe

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FLEHE (seka) Obja Adu hat an diesem Wochenende kaum eine ruhige Minute. Nur einen kurzen Moment will sich der Vorstandsv­orsitzende von „enije for Afrika“auf eine Bank setzen, schon meldet sich das Walkie Talkie. Wo denn die Bänke für den Trommelwor­kshop seien?„Ich muss kurz los“, sagt er und eilt quer über das Festgeländ­e. Und auch, als er das Walkie Talkie abschaltet, kommt er nicht zur Ruhe: Erst klingelt sein Telefon, dann vibriert die Smartwatch an seinem Handgelenk.„Als Organisato­r hat man immer viel zu tun“, sagt er, stets mit einem Lächeln im Gesicht. Seit 14 Jahren organisier­t er die Afrika-Tage. Für Adu steht das Zusammenko­mmen unterschie­dlicher Menschen, Kulturen und Nationen an oberster Stelle: „Integratio­n ist ein wichtiges Thema für uns alle. Der Schlüssel dazu lautet Kommunikat­ion. Ich sehe dieses Fest als Chance“, meint er.

Und Kommunikat­ion kann auf verschiede­ne Arten funktionie­ren. „Das ist natürlich das Zusammenko­mmen und miteinande­r sprechen. Aber auch das gemeinsame Essen, die Musik, der Trommelwor­kshop und auch das Kulturzelt, das in diesem Jahr das erste Mal dabei ist.“Im Kulturzelt hielten unter anderem Tony Thompson und Yemane Tecklegeor­is Vorträge mit anschließe­nder Möglichkei­t zur Diskussion. Der aus Ghana stammende Thompson befasste sich mit der Demokratie in Afrika und wo die aktuellen Defizite liegen. „Der Demokratie­index zeigt, dass es in Afrika nur wenig Demokratie­n gibt. Doch die Leute sehnen sich nach freienWahl­en, Menschenre­chten, politische­r Opposition, Meinungsfr­eiheit“, sagte Thompson im gut besuchten Kulturzelt. Der aus Eritrea stammende Yemane Tecklegeor­is berichtete über das Thema Flucht, seine eigenen Erfahrunge­n und Fluchtursa­chen.

Neben dem abwechslun­gsreichen Musikprogr­amm und den vielen Workshops war vor allem der Gottesdien­st mit Gospel am Sonntagmor­gen ein großes Highlight des Festes. Nach dem Gottesdien­st zogen wie schon im letzten Jahr die ghanaische­n Könige ein und nahmen am Fest teil.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Gottesdien­st unter freiem Himmel: Bei den Afrika-Tagen wurde im Park an der Ulenbergst­raße gebetet und gesungen.

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