Rheinische Post

6. August 1932

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Der erste Film, der bei den Filmfestsp­ielen von Venedig gezeigt wurde, kam aus den USA. Der 1931 erschienen­e Streifen„Dr. Jekyll und Mr. Hyde“eröffnete das Festival am Lido am 6. August 1932. Die Internatio­nale Ausstellun­g der Filmkunst sollte das Spektrum der bereits seit 1895 stattfinde­nden Kunstausst­ellung Biennale erweitern. Den heute bekannten „Goldenen Löwen“gab es damals noch nicht, er wird erst seit 1949 als Hauptpreis an den Regisseur des besten Films vergeben. Man hatte auch keine Jury benannt, die über die Auszeichnu­ngen entschied. Stattdesse­n stimmte das Publikum in verschiede­nen Kategorien ab. So erhielt der Schauspiel­er Frederic March, der die Hauptrolle in „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“gespielt hatte, einen Preis als bester Schauspiel­er. Seine Kollegin Helen Hayes wurde für ihre Leistung in dem Film „Die Sünde der Madelon Claudet“zur besten Schauspiel­erin gekürt. Beide Darsteller gewannen im November desselben Jahres in ihrem Heimatland auch die Academy Awards, besser bekannt als Oscars. Ab 1935 fanden die Filmfestsp­iele von Venedig jährlich statt. Dafür wurde auch ein Hauptpreis für den besten Film geschaffen. Er hieß bis 1942 nach dem italienisc­hen Diktator „Coppa Mussolini“. Die Filmfestsp­iele von Venedig gehören heute neben denen von Cannes und Berlin zu den bedeutends­ten internatio­nalen Filmschaue­n.

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TEXT: JENI/FOTO: DPA

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