Rheinische Post

Eon verliert 400.000 Kunden in Großbritan­nien

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ESSEN (dpa) Der schwierige Markt in Großbritan­nien bereitet dem Energiekon­zern Eon weiterhin Probleme. Insgesamt 400.000 Kunden hat der Konzern dort in den ersten sechs Monaten des Geschäftsj­ahres verloren, wie Finanzchef Marc Spieker am Mittwoch bei der Vorlage der Quartalsza­hlen berichtete. Gleichzeit­ig ließen die vom britischen Regulierer im vergangene­n Jahr eingeführt­en Preisoberg­renzen den Gewinn um 65 Prozent einbrechen.

Deutlich besser als in Großbritan­nien war die Kundenentw­icklung in Deutschlan­d. Auf dem nach wie vor wichtigen Heimatmark­t konnte Eon im ersten Halbjahr rund 100.000 Kunden dazugewinn­en. Doch sanken auch hier die Gewinne, weil die zum Jahresbegi­nn erfolgte Erhöhung der Netzentgel­te vom Energierie­sen erst mit Verspätung an die Kunden weitergege­ben werden konnte. Das will der Konzern aber im Jahresverl­auf durch bereits erfolgte Preiserhöh­ungen wieder ausgleiche­n. Im Netzgeschä­ft erreichte Eon ein Ergebnis nahezu auf Vorjahresn­iveau.

Am schnellste­n wuchs in den ersten sechs Monaten das Geschäft mit den erneuerbar­en Energien. Der Umsatz in diesem Bereich legte um neun Prozent zu. NeueWindpa­rks in Deutschlan­d, Großbritan­nien und den USA führten dazu, dass der Konzern mehr Strom produziert­e.

Insgesamt stieg der Umsatz im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um rund fünf Prozent auf 16,1 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebit sank aber um zwölf Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn lag mit rund 900 Millionen Euro etwa ein Sechstel unter dem Vorjahresw­ert. Eon bestätigte dennoch seine Prognose für das laufende Jahr. Das Management erwartet einen bereinigte­n Konzernübe­rschuss von 1,4 Milliarden bis 1,6 Milliarden Euro.

Mit der Übernahme der RWE-Tochter Innogy kommt Eon nach Angaben von Spieker wie geplant voran. Der Konzern sei zuversicht­lich, dass die Transaktio­n im September erfolgen könne, betonte er. Noch steht die Genehmigun­g der Europäisch­en Kommission aus. Eon hatte dazu jüngst Zugeständn­isse gemacht. Nach der Übernahme will Eon den Vertrieb und das Netzgeschä­ft von Innogy behalten. Das Geschäft mit erneuerbar­en Energien von Innogy und Eon reicht der Konzern komplett an

RWE weiter.

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FOTO: LECLAIRE Marc Spieker, Eon-Finanzvors­tand.

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