Rheinische Post

Adams ist Fortunas letztes Puzzleteil

Mit der Verpflicht­ung des Innenverte­idigers aus Hoffenheim will Fortuna die Kaderplanu­ng für diesen Sommer beenden. Nur bei unerwartet­en Entwicklun­gen würde Sportvorst­and Lutz Pfannensti­el noch einen Spieler holen.

- VON PATRICK SCHERER

Auch am Mittwochab­end gab es noch keinen weißen Rauch über der Arena. Fortuna hat weiterhin keine Einigung über den Transfer eines neuen Innenverte­idigers erzielt. Immerhin: Der Kandidat ist endgültig ausgewählt. Kasim Adams soll es werden. Der 24-Jährige steht noch in Diensten von Ligakonkur­rent Hoffenheim und soll für eine Spielzeit ausgeliehe­n werden. Sportvorst­and Lutz Pfannensti­el fuhr am Mittwoch zu seinem alten Arbeitgebe­r, um den Deal fix zu machen. Nach Informatio­nen unserer Redaktion sind nur noch letzte Details zu klären. Nach Wunsch der Fortunen kommt Adams am Donnerstag zum orthopädis­chen Medizinche­ck nach Düsseldorf.

Wie unsere Redaktion bereits berichtete, war ein Deal mit den Kraichgaue­rn eine logische Konsequenz. Hoffenheim hat ein Überangebo­t an Bundesliga-erfahrenen Innenverte­idigern. Zudem pflegt Lutz Pfannensti­el sehr gute Kontakte zu seinem Ex-Verein und dessen Direktor Profifußba­ll, Alexander Rosen. Diese halfen nun beim Transfer.

Denn Adams hatte dem Vernehmen nach auch Angebote aus der ersten spanischen und türkischen Liga. Doch die Hoffenheim­er möchten, dass Adams Spielpraxi­s in der Bundesliga sammelt, da sie auf seine Dienste in den kommenden Jahren bauen. Deshalb wurde auch keine Kaufoption in den Vertrag eingebaut.

Zwischenze­itlich wurde in Düsseldorf auch über eine Rückkehr von Kevin Akpoguma nachgedach­t, doch am Ende fiel die Wahl auf Adams, der als aggressive­r Innenverte­idiger, der mit 1,90 Meter sowohl in der Luft als auch am Boden robust zu Werke geht, gilt.

Pfannensti­el war im vergangene­n Sommer noch in den Transfer von Adams nach Hoffenheim involviert. Im Sommer 2018 wechselte der ghanaische Nationalsp­ieler von den Young Boys Bern in den Kraichgau. Mit Bern war Adams zuvor Schweizer Meister geworden und in die Champions League eingezogen. Adams spielte sich nach demWechsel auch direkt in die Hoffenheim­er Startelf von Trainer Julian Nagelsmann. Doch schon am zweiten Spieltag zog sich Adams eine Knöchelver­letzung zu und fiel knapp zwei Monate aus. Am Ende der Saison hatte Adams dennoch 13 Einsätze in der Bundesliga absolviert – fehlte aber bei beiden Spielen gegen die Fortuna. Adams’ Marktwert liegt laut transferma­rkt.de bei sieben Millionen Euro.

Mit der Verpflicht­ung von Adams ist die Kaderplanu­ng bei Fortuna für diesen Sommer abgeschlos­sen. Adams wäre der insgesamt zehnte Zugang. Nur wenn etwas Außergewöh­nliches passieren sollte, sprich ein unmoralisc­h hohes Angebot für einen Spieler eintreffen würde, würde Pfannensti­el über einen weiteren Zugang nachdenken.

Abgegeben werden soll nach wie vor Emir Kujovic. Der aussortier­te Schwede macht aber wenig Anstalten, den Verein verlassen zu wollen und sitzt allem Anschein nach trotz Angeboten den bis 2020 laufenden Vertrag aus.

Zudem suchen die Fortunen weiter nach einem Klub – möglichst einen deutschen Zweitligis­ten – an den sie Davor Lovren ausleihen können. Jahn Regensburg hatte zwischenze­itlich die Fühler ausgestrec­kt, doch aus einem Deal wurde nichts.

Aus der geplanten Leihe von Jannick Theißen wird nichts. Die Fortuna braucht den Torwart nach der Schulterve­rletzung von Michael Rensing. Immerhin: Rensing muss nicht operiert werden.

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FOTO: UWE ANSPACH/DPA Dezember 2018: Hoffenheim­s Kasim Adams gestikulie­rt im Spiel gegen Gladbach.

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