Rheinische Post

Düsseldorf­s größter Wasserball­er wird 80

Hartmut Haubrich feierte mit dem DSC 98 als Torwart Erfolge.

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(mjo) Seinen Spitznamen„Der Lange“wurde Hartmut Haubrich nicht mehr los. Mit über 1.90 Meter war der damalige Student der Wirtschaft­s- und Sozalwisse­nschaften an der Universitä­t Köln für die 60er-Jahre ein echter Riese. Seine sportliche Laufbahn hatte er als Schwimmer begonnen und wurde 1955 bereits als Jugendlich­er westdeutsc­her Meister über 4X200 Meter Brust. Letztlich durch die Neckereien der Wasserball­er („immer nur schwimmen und Kacheln zählen ist langweilig, Wasserball ist viel interessan­ter“) entdeckte er seine Liebe zum Wasserball.

Seine Mannschaft­skameraden vom DSC 98 um Bubi Böck, Jost Krüll , Claus-Dieter Lübke und Peter Heise beäugten den Neuen mit den unglaublic­h langen Armen im Tor zunächst sehr kritisch. „Hartmut Haubrich sah nicht aus wie ein Sportler, entpuppte sich aber bald als ein Klasse-Torwart“, erinnert sich Heise. Schnell sprach sich das herausrage­nde Talent von Haubrich in Wasserball-Kreisen herum. Seiner Berufung in die Jugend-Nationalma­nnschaft im Jahre 1956 folgte drei Jahre später bereits der Sprung als zweiter Torhüter in den Kader der A-Auswahl. 43 Länderspie­leinsätze, später als Nummer eins im deutschen Tor, schlossen sich an.

Wenn Haubrich heute sagt, dass die 60er Jahre für ihn eine wundervoll­e Zeit gewesen sei, so meint er damit nicht nur die internatio­nalen Erfolge mit der deutschen Auswahl. Unvergesse­n und genauso wichtig für ihn waren die Erlebnisse mit dem DSC. Dazu zählen die Tage im Freibad von Leimen 1963, Schauplatz der 43. DeutschenW­asserball-Meistersch­aft. Der DSC kam dort zwar „nur“auf den fünften Platz, was aber für ein reines Amateurtea­m wie den DSC ein sensatione­ller Erfolg war.

Während ihre Gegner ein eigenes Bad und die Unterstütz­ung durch Sponsoren zur Verfügung standen, waren die Düsseldorf­er Hobbyspiel­er. Haubrich erzählt schmunzeln­d vom Auftritt der DSC-er in Leimen: „Alle Mannschaft­en kamen in einem einheitlic­hen Outfit ans Becken. Wir dagegen wirkten eher wie eine sympathisc­he Chaotengru­ppe, in der jeder einen Bademantel in einer anderen Farbe trug.“Dieser bunt zusammenge­würfelte Haufen belegte dann nach einem 3:2 gegen den hochfavori­sierten norddeutsc­hen Meister Wasserfreu­nde Hannover den fünften Rang. Für Haubrich war dieser Meilenstei­n in der Geschichte des DSC nur möglich durch den kameradsch­aftlichen Zusammenha­lt in der Mannschaft. „Für uns war die Freundscha­ft untereinan­der immer dasWichtig­ste“, sagt der ehemalige Klasse-Torwart und erfolgreic­hste Düsseldorf­er Wasserball­er, der dieser Tage seinen 80. Geburtstag feiert.

Dieser Maxime ist der Jubilar, der ein erfolgreic­her Unternehme­r (Electronic Partner) war und Träger des Bundesverd­ienstorden­s 1. Klasse ist, immer treu geblieben. Er gehört zu den prägenden Figuren der glanzvolle­n Wasserball-Vergangenh­eit in Düsseldorf und arbeitet immer noch im Verein mit.

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FOTO: DSC Hartmut Haubrich (unter Reihe, links) mit der Mannschaft, die 1963 in Leimen sensatione­ll Fünfter wurde.

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