Viel Lob für den Regimentskönig
Christoph Faßbender ist es gelungen, Traditionen mit Neuerungen zu verbinden.
NIEDERKASSEL (schk) Höhepunkt des Schützenfestes, auch wenn am Abend zuvor im Zelt an der Theodor-Heuss-Brücke bereits kräftig gefeiert wurde, ist und bleibt der Festzug des St. Sebastianus Schützenvereins Niederkassel durch den dörflich geprägten Stadtteil. Zahlreiche Schaulustige mussten sich ein wenig in Geduld üben, bis sie den insgesamt zwölf Gruppen der Niederkasseler Schützen sowie Gästen von Bilk bis Lank-Latum applaudieren konnten. Als Oberst vom Dienst Ralf Hermanns, für den diese Parade die letzte war, die Meldung an Thomas Damm in seiner Eigenschaft als Erster Chef überbracht hatte, schritten Regimentskönig Christoph Faßbender, der trotz 25 Kilo wiegender Königskette ein strahlendes Lächeln im Gesicht trug, Hand in Hand mit Königin Cordula Schäfer, gefolgt von Vorstand und zahlreichen Ehrengästen das Regiment ab.
Vom Vorstand erhielt Christoph Faßbender für seine Regentschaft als Regimentskönig, der sich stets offen zu seiner homosexuellen Orientierung bekannt hat, höchstes Lob, zumal er den Spagat, Traditionen zu bewahren und sich gleichzeitig offen für Neues zu zeigen, offenbar bestens beherrschte. „Heutzutage muss man die sexuelle Orientierung wirklich nicht mehr zum Thema machen, alles ist doch möglich, und er hat die Herzen der Niederkasseler gewonnen, das ist doch wichtig“, sagt Kalle Wahle, solidarischer Adjutant des Noch-Regimentskönigs, der die Regentschaftszeit von „Chriss“als positive Achterbahnfahrt, auf der es spannend immer höher ging, vergleicht. Auch Pagenkönig Nicolas Brecl von den 3. Grenadieren hat viele Sympathien für Faßbender.„Er kam regelmäßig auf uns Jüngere zu, spendierte nicht nur einige Runden Autoscooter, sondern fragte immer, wo unsere Interessen liegen“, lobt Brecl, der sein Amt nun an Nachfolger Niklas Goebel übergeben hat. „Es war ein schönes Jahr, wir haben viel Spaß und Gemeinsamkeit erlebt“, resümiert Hermann Menke, Mitglied der St. Hubertus Kompanie.
Nach der Parade zog der Festzug wieder Richtung Festplatz, wo dann „In der Aue“das Ringstechen des Reitercorps stattfand. Der Nachfolger von Christoph Faßbender, der eigentlich aus Oberbilk kommt, wird am heutigen Montag um 18 Uhr beim Regiments-Königsschuss ermittelt.
Nach dem Schützenfest, das am Dienstag mit dem Krönungsball der neuen Majestäten endet, nehmen sich die Niederkasseler Schützen nur eine kurze Auszeit, denn sie haben bereits den nächsten Termin im Visier. Am 12. Oktober wird das beliebte Oktoberfest gefeiert.