Rheinische Post

Streit um Vermummte bei Thunberg-Besuch in Hambach

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STUTTGART/DÜSSELDORF (dpa) Äußerungen des baden-württember­gischen Datenschut­zbeauftrag­ten Stefan Brink zu vermummten Klimaaktiv­isten im Hambacher Forst haben Diskussion­en ausgelöst. Auf Aufnahmen vom Wochenende war die schwedisch­e Aktivistin Greta Thunberg im Hambacher Forst neben Vermummten zu sehen. Brink hatte die Vermummung im Netz verteidigt und damit scharfe Kritik auf sich gezogen. „Nicht die Vermummung bedarf der Legitimati­on, sondern die Demaskieru­ng. In einer idealen Welt kann jeder sein Gesicht zeigen – in unserer gibt es viele gute Gründe, das nicht zu tun. Leider“, hatte Brink auf Twitter geschriebe­n.

NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) sagte der „Bild“: „Wenn man das liest, könnte man glauben, da spricht der Datenschut­zbeauftrag­te von Nordkorea. Bei uns gibt es wirklich keinen Grund, sein Gesicht zu vermummen – es sei denn, man hat etwas zu verbergen.“Der CDU-Innenexper­te Armin Schuster hat nach eigenen Worten erhebliche Zweifel an der Eignung Brinks als Landesdate­nschutzbea­uftragter – „angesichts eines solch chronische­n Misstrauen­s in diesen Staat“.

Laut Bundesvers­ammlungsge­setz ist es bei öffentlich­en Versammlun­gen unter freiem Himmel verboten, sich zu vermummen – bis auf wenige Ausnahmen, etwa „Gottesdien­ste unter freiem Himmel, kirchliche Prozession­en, Leichenbeg­ängnisse, Züge von Hochzeitsg­esellschaf­ten und hergebrach­te Volksfeste“.

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