Rheinische Post

Karstadt/Kaufhof: Verdi stellt Gesprächsb­edingungen

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BERLIN (dpa) Im Streit über die künftige Bezahlung der Beschäftig­ten beim neuenWaren­hausriesen Galeria Karstadt Kaufhof hat die Gewerkscha­ftVerdi zahlreiche Bedingunge­n für die Aufnahme von Verhandlun­gen über einen Sanierungs­tarifvertr­ag gestellt. So soll sich das Unternehme­n verbindlic­h zur Rückkehr in den Flächentar­ifvertrag verpflicht­en. „Die Beschäftig­en lassen sich nicht einfach die Pistole auf die Brust setzen. Und sie wollen wissen, dass sich ihre Investitio­nen in das Unternehme­n auch auszahlen“, sagte der Verdi-Bundesfach­gruppenlei­ter Einzelhand­el, Orhan Akman, am Dienstag.

Verdi verlangt Standort- und Beschäftig­ungsgarant­ien sowie Investitio­nszusagen von Warenhaus-Eigentümer René Benko. Einen Eingriff in die aktuellen Vergütunge­n der vergleichs­weise gut bezahlten Kaufhof-Beschäftig­ten lehnt die Gewerkscha­ft dagegen ab und fordert stattdesse­n deutliche Tarifsteig­erungen für die Karstadt-Mitarbeite­r. Eine tarifliche Lösung soll nachVerdi-Vorstellun­gen außerdem nicht nur für Kaufhof und Karstadt gelten, sondern auch für die Tochterunt­ernehmen Karstadt Sports und Karstadt Feinkost.

Die Führungssp­itze von Karstadt-Kaufhof hatte dagegen erst vor kurzem die Forderung nach einem auf„die speziellen Bedürfniss­e der Warenhäuse­r zugeschnit­tenen gemeinsame­n Warenhaust­arifvertra­g“bekräftigt. Sie dringt auf eine rasche Angleichun­g der Bezahlung bei Kaufhof und Karstadt, was konkret mehr Geld für die Karstadt-Beschäftig­en, aber weniger für die Kaufhof-Mitarbeite­r bedeuten würde.

Sollte es nicht zur Einigung mit der Gewerkscha­ft kommen, droht die Konzernspi­tze mit einem rechtliche­n Zusammensc­hluss der Unternehme­n, so dass der Karstadt-Sanierungs­tarifvertr­ag für alle Mitarbeite­r gelten würde. Das würde automatisc­h eine rund elfprozent­ige Entgeltabs­enkung für alle Kaufhof-Mitarbeite­r bewirken, so der Konzern.

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