Selbstherrlich
Interview mit Zuschke
Wenn man das interessant aufgemachte RP-Interview mit Planungsdezernentin Frau Zuschke unvoreingenommen liest, bekommt man plötzlich das beklemmende Gefühl, da predigt jemand mit geballten Fäusten von einem anderen Stern (namens Fulda) kommend. Sie sei 2016 zu uns gekommen, weil die Dynamik unserer Stadt und ihr unbändiger Gestaltungswille sie abgeholt hat. Deshalb ist sie jetzt hier und hat für uns selbstlos das Raumwerk D ins Leben gerufen. Dort werden für Düsseldorf durch externe Teams teure Raumbilder kreiert. Soll da Düsseldorf etwa neu erfunden werden oder wozu dieser Aufwand mit Steuergeld? Man wird über Mäander, Morphologie und Antagonismen belehrt. Es wird über kleine zusammengewachsene Orte zur Stadt Düsseldorf aus dem Mittelalter referiert und zu einem Netzwerk aus Dynamik und Spannungen zum Atomium hochphilosophiert. Doch die Frage nach der praktischen Umsetzung wird offensiv gekontert, dass man sich eben Zeit nehme, immer das große Ganze zu sehen. Konflikte sollten positiv als Lebendigkeit empfunden werden, denn: „Nichts muss für die Ewigkeit sein“(übrigens Planungsdezernentinnen auch nicht). Experimentieren müsse uneingeschränkt möglich sein. Man lasse sich eben keine Handschellen anlegen, lamentiere nicht unnötig. Hallo? Solche Töne zeugen von einer Selbstherrlichkeit, mit der man sich seinen mit Steuergeld wohl nicht schlecht bezahlten Job zurecht redet. Düsseldorf muss nicht neu erfunden werden!